Das verwirrte Herz Joh 14,1-6

Das verwirrte Herz Joh 14,1-6

2 Minuten

Beschreibung

vor 5 Jahren
„Euer Herz lasse sich nicht verwirren“, beginnt Jesus das Gespräch
mit den Jüngern heute. Sie müssen ja verwirrt gewesen sein: von der
Ankündigung des Sterbens Jesu, von der Ansage ihres Verrats und von
der Sorge, ihr Leben vertan zu haben. Thomas bringt die Verwirrung
auf den Punkt: Wir kennen den Weg nicht. Das sagen die Klügeren
heute auch, wenn ausgewiesene Nichtfachleute den Weg allzu genau zu
kennen meinen. Das sind sowohl die, die Covid 19 für eine bessere
Grippe und Ausgangsbeschränkungen für das Ergebnis einer
Verschwörung halten. Das sind aber auch die, die in jedem
unverhüllten Gesicht eine Todesgefahr sehen und darauf bestehen,
vor jedem gesundheitlichem Risiko geschützt zu werden. Entscheidend
ist, sagt Jesus, dass „ihr dort seid, wo ich bin.“ „Wir wissen
nicht, wohin Du gehst“, erwidert Thomas. In aller Verwirrung gibt
es drei Bezugspunkte, an denen wir dort sind, wo er ist: Erstens
dort, wo uns jetzt die Liebe braucht, weil Er mit uns lieben will.
Zweitens dort, wo unser jeweils Nächster ist, um dessentwillen Er
gestorben ist. Und drittens „im Haus Seines Vaters“, wohin wir mit
ihm und einander unterwegs sind. Damit ist schon mal der Raum
unserer Wege in der Pandemie umrissen. Sie verlaufen irgendwo
zwischen erstens dem Recht, meine eigene Gesundheit um der Liebe
willen zu riskieren, und zweitens der Pflicht, die Gesundheit
meines Nächsten nicht leichtfertig zu gefährden. Und drittens
schließlich ist aller Wege Ziel das Haus mit den vielen Wohnungen,
zu dem wir mit ihm unterwegs sind. Dort hat der Tod und seine Angst
keine Macht mehr über unser entwirrtes Herz. Fra' Georg Lengerke

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