Die Langeweile der Insider und die Freude der Outsider Apg 13,44-52

Die Langeweile der Insider und die Freude der Outsider Apg 13,44-52

2 Minuten

Beschreibung

vor 5 Jahren
Die Vertreibung von Paulus und Barnabas aus Pisidien beschreibt
einen Wendepunkt in der frühen Kirche. Sie markiert einerseits den
Aufbruch zu den Heiden und andererseits den Abbruch mit den Juden.
Der ursprüngliche Gedanke der Kirche aus Juden und Heiden, in der
alle Völker Anteil an dem einen Volk Gottes bekommen, tritt zurück.
Aus einer Kirche aus Juden und Heiden wird eine Kirche aus Heiden
statt Juden. Dieser Bruch ist eine Wunde bis heute. Gegenwärtig
besteht eine ähnliche Gefahr. Es gibt in der Kirche die, denen das
Evangelium anvertraut und scheinbar egal ist. Und es gibt inner-
und außerhalb der Kirche jene, die nach dem Evangelium und dem
„christlichen Unterschied“ fragen und keine Antwort bekommen. Viele
kehren der Kirche heute ja nicht etwa deshalb den Rücken, weil sie
scheinbar weltfremd aus den Quellen des Ursprungs lebt und in Wort
und Tat ein störendes Zeugnis für die Würde des Menschen gäbe.
Sondern deshalb, weil sie in ihr statt einer relevanten
Verkündigung und einer zeugnishaften Lebensform oft nur eine
traditionelle Vereinsmeierei oder die Unternehmenskultur eines
Sozialkonzerns vorfinden. Ein Bruch wie der zwischen Juden und
Heiden in der Kirche des Anfangs lässt sich zwischen Insidern und
Outsidern heute nur dann vermeiden, wenn sich in der Kirche
genügend Mutige finden, die nach den fragenden Outsidern suchen,
die sich über das Evangelium freuen würden. Wenn die dazu Bereiten
nicht wie Paulus und Barnabas aus der Kirche vertrieben werden,
dann besteht auch für die gelangweilten Insider eine Chance, sich
dank der Fremden wieder an Gott freuen zu können. Fra' Georg
Lengerke

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