Gottesverwechslung Apg 14,19-28
2 Minuten
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Beschreibung
vor 5 Jahren
Wie Jesus, so machen auch die Apostel mit der „Volksmenge“ äußerst
ambivalente Erfahrungen. In der gestrigen Lesung hielten die Heiden
in Lystra nach der Heilung eines Gelähmten Paulus und Barnabas für
Götter. Heute wird uns erzählt, wie die Volksmenge kurz darauf
überredet wird, den Paulus zu steinigen. Gerade noch galten die
Apostel selbst als Götter, wenig später werden sie für gottlos
gehalten. Diese beiden Gottesverwechslungen erinnern an die Urwunde
des Menschen. Er kann sich selbst an Gottes Stelle setzen und ihn
noch „benützen“, um sich zu legitimieren. Oder er kann sich
willentlich von Gott trennen, um ohne ihn Geschichte zu machen. In
Antiochien berichten Paulus und Barnabas dann später „alles, was
Gott mit ihnen zusammen getan […] hatte“. Der Handelnde ist hier
Gott, die Apostel sind Mitwirkende. Ich kenne die umgekehrte
Wahrnehmung: Dass ich Gott bitte, ermöglichend und schützend bei
dem mitzuwirken, was ich mir zu tun vorgenommen habe. Aber am
Anfang der Kirche ist es eben nicht Gott, der den Jüngern bei der
Verwirklichung ihrer Pläne hilft, sondern es sind die Jünger, die
Gott bei der Verwirklichung seiner Pläne helfen. Nicht, weil Er
sonst hilflos wäre. Wir Menschen werden vielmehr gewürdigt, selbst
„Sakrament“ zu sein, also „Zeichen und Werkzeug“ des Handelns
Gottes in der Welt. Unsere Beziehungen zueinander werden zum
Königsweg des Handelns Gottes. Auf dem Koppelschloss der Reichswehr
und der Wehrmacht stand der Wahlspruch des preußischen Königshauses
„Gott mit uns“. Hätte es die beiden Weltkriege wohl auch gegeben,
hätte darauf gestanden: „Wir mit Gott“? Fra' Georg Lengerke
ambivalente Erfahrungen. In der gestrigen Lesung hielten die Heiden
in Lystra nach der Heilung eines Gelähmten Paulus und Barnabas für
Götter. Heute wird uns erzählt, wie die Volksmenge kurz darauf
überredet wird, den Paulus zu steinigen. Gerade noch galten die
Apostel selbst als Götter, wenig später werden sie für gottlos
gehalten. Diese beiden Gottesverwechslungen erinnern an die Urwunde
des Menschen. Er kann sich selbst an Gottes Stelle setzen und ihn
noch „benützen“, um sich zu legitimieren. Oder er kann sich
willentlich von Gott trennen, um ohne ihn Geschichte zu machen. In
Antiochien berichten Paulus und Barnabas dann später „alles, was
Gott mit ihnen zusammen getan […] hatte“. Der Handelnde ist hier
Gott, die Apostel sind Mitwirkende. Ich kenne die umgekehrte
Wahrnehmung: Dass ich Gott bitte, ermöglichend und schützend bei
dem mitzuwirken, was ich mir zu tun vorgenommen habe. Aber am
Anfang der Kirche ist es eben nicht Gott, der den Jüngern bei der
Verwirklichung ihrer Pläne hilft, sondern es sind die Jünger, die
Gott bei der Verwirklichung seiner Pläne helfen. Nicht, weil Er
sonst hilflos wäre. Wir Menschen werden vielmehr gewürdigt, selbst
„Sakrament“ zu sein, also „Zeichen und Werkzeug“ des Handelns
Gottes in der Welt. Unsere Beziehungen zueinander werden zum
Königsweg des Handelns Gottes. Auf dem Koppelschloss der Reichswehr
und der Wehrmacht stand der Wahlspruch des preußischen Königshauses
„Gott mit uns“. Hätte es die beiden Weltkriege wohl auch gegeben,
hätte darauf gestanden: „Wir mit Gott“? Fra' Georg Lengerke
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