Erpressung mit Himmel oder Erde Apg 15,1-6
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Beschreibung
vor 5 Jahren
Wenn nichts mehr geht, wird auch in der Kirche die Versuchung zur
Erpressung schier übermächtig. Früher konnte man die Christen mit
dem Himmel erpressen, in den sie nicht kommen, wenn sie sich nicht
an die Regeln halten. Heute kann man die Christen mit der Welt
erpressen, in der sie nichts mehr zu sagen haben, wenn sie nicht
profitabel wirtschaften und mehrheitsfähige Positionen vertreten.
„Wenn ihr euch nicht beschneiden lasst, könnt ihr nicht gerettet
werden.“ Zugegeben, die Ermahnung an die Heidenchristen, sich
beschneiden zu lassen und zuerst Juden zu werden, um auch Christen
sein zu können, war keine Erpressung im eigentlichen Sinn. Aber sie
war doch eine vorschnelle Festlegung auf eine Bedingung, über die
in der Urkirche erst noch zu entscheiden war. Dass unser Leben
Bedingungen hat, bringt unsere Freiheit mit sich. Wenn ich mich
nicht halte, stürze ich. Wenn ich nicht esse, verhungere ich. Wenn
ich mich nicht operieren lasse, sterbe ich. Selbst Gottes
bedingungslose Liebe stellt sich der Bedingung, von mir angenommen
zu werden. Die Beschneidung und die Einhaltung des mosaischen
Gesetzes war und ist für die Juden heiliges Zeichen und Bedingung
des Bundes mit Gott. Der Urkirche ging es nun darum, dass an die
Stelle des Gesetzes nun die Gemeinschaft mit Jesus Christus tritt,
die diesen Bund allen Menschen, die ihn wollen, eröffnet. Wenn das
Kommen des Menschgewordenen zu allen Menschen und das Kommen aller
Menschen zum Menschgewordenen das Kriterium wäre, um das es uns
heute in der Kirche vor allem ginge, dann wären wir Christen sehr
viel weniger leicht zu erpressen – weder mit dem Himmel, noch mit
der Erde. Fra' Georg Lengerke
Erpressung schier übermächtig. Früher konnte man die Christen mit
dem Himmel erpressen, in den sie nicht kommen, wenn sie sich nicht
an die Regeln halten. Heute kann man die Christen mit der Welt
erpressen, in der sie nichts mehr zu sagen haben, wenn sie nicht
profitabel wirtschaften und mehrheitsfähige Positionen vertreten.
„Wenn ihr euch nicht beschneiden lasst, könnt ihr nicht gerettet
werden.“ Zugegeben, die Ermahnung an die Heidenchristen, sich
beschneiden zu lassen und zuerst Juden zu werden, um auch Christen
sein zu können, war keine Erpressung im eigentlichen Sinn. Aber sie
war doch eine vorschnelle Festlegung auf eine Bedingung, über die
in der Urkirche erst noch zu entscheiden war. Dass unser Leben
Bedingungen hat, bringt unsere Freiheit mit sich. Wenn ich mich
nicht halte, stürze ich. Wenn ich nicht esse, verhungere ich. Wenn
ich mich nicht operieren lasse, sterbe ich. Selbst Gottes
bedingungslose Liebe stellt sich der Bedingung, von mir angenommen
zu werden. Die Beschneidung und die Einhaltung des mosaischen
Gesetzes war und ist für die Juden heiliges Zeichen und Bedingung
des Bundes mit Gott. Der Urkirche ging es nun darum, dass an die
Stelle des Gesetzes nun die Gemeinschaft mit Jesus Christus tritt,
die diesen Bund allen Menschen, die ihn wollen, eröffnet. Wenn das
Kommen des Menschgewordenen zu allen Menschen und das Kommen aller
Menschen zum Menschgewordenen das Kriterium wäre, um das es uns
heute in der Kirche vor allem ginge, dann wären wir Christen sehr
viel weniger leicht zu erpressen – weder mit dem Himmel, noch mit
der Erde. Fra' Georg Lengerke
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