Heiliger Kater 2 Tim 1,1-3.6-12

Heiliger Kater 2 Tim 1,1-3.6-12

2 Minuten

Beschreibung

vor 5 Jahren
Wenn es gut geht, kommt nach Pfingsten der Kater. Wieso „wenn es
gut geht“? Weil zum Vorschein kommen soll, wo wir unsere
Vorstellungen, wie Leben und Welt eigentlich sein sollten, für den
Heiligen Geist hielten. Manche fühlen sich so ganz wohl. „Leben im
Heiligen Geist“ ist für sie ein Leben im Konjunktiv… Aber der
Heilige Geist ist eben auch „heiliger Kater“, ist heilige
Enttäuschung, Ernüchterung und Klärung. Er will uns eben nicht in
Wünschen, sondern „in der ganzen Wahrheit leiten“ (Joh 16,13). Es
ist ein Werk des Heiligen Geistes, wenn sich falsche Vorstellungen
als leere Versprechungen erweisen. Zu Pfingsten gehört, dass zum
Vorschein kommt, was übrig bleibt. Dass das, woran wir
festgehalten, worauf wir bestanden, wofür wir verbissen gekämpft
haben und was die Kirche mittlerweile zutiefst prägt, vor allem
eines ist: der „Geist der Verzagtheit“. Aber „Gott hat uns nicht
einen Geist der Verzagtheit gegeben, sondern den Geist der Kraft,
der Liebe und der Besonnenheit“, schreibt Paulus seinem Freund und
Mitarbeiter Timotheus. Der „Geist der Kraft“ geht den jeweils
nächsten Schritt mit uns, der ein Nanomoment in Gottes großer
Verwandlung der Welt ist. Der „Geist der Liebe“ liebt nicht, wie
die Welt ist, sondern er liebt die Welt, wie sie ist. Wo sie so
angenommen wird, hat er durch alle Mitliebenden schon begonnen, sie
zu heilen. Der „Geist der Besonnenheit“ vermittelt den Fragenden
die Antwort, den Unterscheidenden das Licht und den Entscheidenden
die Entschiedenheit Gottes für die Welt und den Nächsten. So wird
es wahr: „Du sendest Deinen Geist aus und erneuerst das Antlitz der
Erde.“ (Ps 104,30) Fra' Georg Lengerke

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