Wir haben es vom Ausgeben 1 Kön 17,7-16

Wir haben es vom Ausgeben 1 Kön 17,7-16

2 Minuten

Beschreibung

vor 5 Jahren
„Wir haben es nicht vom Ausgeben, wir haben es vom Behalten“, mahnt
man im Rheinland zur Sparsamkeit. In der Heiligen Schrift wird
dieses Prinzip genau umgekehrt. Während einer Dürrezeit begegnen
einander in Sarepta zwei notvolle Leben: der Prophet Elija auf der
Flucht vor dem König und eine Witwe mit Kind, die nicht genug zum
Leben hat. Die Witwe gibt Elija von ihrer letzten Mahlzeit das von
ihm Erbetene und die Verheißung des Propheten erfüllt sich: „So
hatte sie mit ihm und ihrem Haus viele Tage zu essen.“ Das ist
weder ein Rezept zur Überwindung von Hungersnöten, noch die
Aufforderung, uns bis zur Erschöpfung zu verausgaben. Vielmehr
steht eine Grundentscheidung an: Was machen wir mit dem Rest
unseres Lebens, bevor wir sterben? Wollen wir es für uns behalten
oder wollen wir es geben? Und wer oder was ist es wert, das wir
unser Leben dafür geben? Jesus spitzt die Umkehrung der rheinischen
Weisheit noch zu: „Wer sein Leben retten will, wird es verlieren;
wer aber sein Leben um meinetwillen […] verliert, wird es retten.“
(Mt 16,25) Die Witwe gibt ihr Leben für das Wort Gottes in Gestalt
des Propheten. Uns soll es um Christi Wort und Wirken, um seine
Liebe zu den Menschen gehen. Die Ermahnung, wir sollten auf uns
selbst, auf unsere Gesundheit und genügend Abstand achten, wird nur
dann nicht zur Egomanie, wenn wir uns auch fragen, wofür sich zu
leben, wofür sich gesund zu bleiben und wofür sich Gesundheit und
Leben zu riskieren lohnen. Wo wir auf diese Frage mit unserem Leben
antworten, wird unser Leben lebendig und aufregend und reich – und
zwar für viele. Wir haben es vom Ausgeben, nicht vom Behalten. Fra'
Georg Lengerke

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