Mit Gott leiblich werden 1 Kor 10,16–17

Mit Gott leiblich werden 1 Kor 10,16–17

2 Minuten

Beschreibung

vor 5 Jahren
In fast allen Religionen geht es auf verschiedene Weise darum, dass
der Mensch sich der Gottheit oder dem Göttlichen anvertraut und so
das Irdische auf das Göttliche hin übersteigt. Um diesen Überstieg
auf Gott hin geht es letztlich auch im Christentum. Allerdings
nicht durch bloße Überwindung von Welt, Materie und Zeit, sondern
zusammen mit Welt, Materie und Zeit. Daher kehrt die christliche
Offenbarung das Anliegen aller Religionen erst einmal um: Gott wird
Mensch, damit der Mensch göttlich wird. Gott nimmt irdische Gestalt
an, ohne aufzuhören Gott zu sein. Dieses „Leiblichwerden“ Gottes
feiert die katholische Christenheit am Hochfest des Leibes und
Blutes Christi – Fronleichnam. Allerdings nicht nur als Weg Gottes
zu uns, sondern als unseren Weg mit Gott. In Christus nimmt Gott
unseren menschlichen Leib an, damit wir „teilhaben am Leib Christi“
und miteinander Leib Christi werden. Konkret und erkennbar in der
Eucharistie und in der Kirche: herausgerufen von seinem Wort;
versammelt um die Nachfolger der Apostel; genährt durch das Brot,
das sein Leib ist; und bevollmächtigt und gesandt von seiner Liebe
zu den Menschen. Und so sind wir mit Gott auf dem Weg zu Gott,
zusammen mit allen Menschen und der ganzen Schöpfung, die mit uns
einmal ankommen soll bei ihm. In der Malteser Kommende Ehreshoven
sprach mich mal ein Mann nach der Heiligen Messe an. Er sei aus dem
Osten und nicht katholisch. Aber ein Moment im Gottesdienst habe
ihn zu Tränen gerührt. „Als ich sah, wie Sie die Gefäße gereinigt
haben, so dass kein Tropfen und kein Krümel verloren geht, da habe
ich verstanden: Da ist Gott.“ Fra' Georg Lengerke

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