Was ich büßen muss 1 Kön 21,17-29
2 Minuten
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Beschreibung
vor 5 Jahren
Erst wollte ich mich vor dieser Lesung drücken. Mich widern der
launische, weinerliche Ahas und seine garstige Frau an. Mich
irritiert, dass er davon kommen, seine Kinder aber die Folgen
seiner Ungerechtigkeit ausbaden sollen. Während ich noch über eine
ungelogene Ausrede nachdenke, merke ich, wie tief ich schon drin
stecke. Was urteile ich über die Echtheit der Umkehr des Ahas, die
Gott doch annimmt? Wenn es um meine Schuld geht, bin ich bei Gottes
Vergebung nicht so zimperlich. Ich finde Gottes Erbarmen mit diesem
Mann einfach unerträglich. So sieht’s aus. Warum kommt nun aber das
Unheil über die nächste Generation? Wir dürfen uns das, was die
Heilige Schrift „Strafe“ nennt, nicht als willkürliche Sanktion
vorstellen. Es ist zunächst einmal Konsequenz menschlichen Tuns und
insofern selbst verhängt. Gott lässt diese Folge zu und
verantwortet sie. Das ist das „strafende“ oder pädagogische Moment
an ihr. Wir alle stehen unter solchen Folgen. Entweder weil wir zu
einer „Kollektivpersönlichkeit“ gehören, die als ganze von den
Folgen der Taten einzelner betroffen ist. Ich z.B. büße täglich für
die in der Kirche begangenen Sünden – besonders für die Verbrechen
von Mitbrüdern. Obwohl ich sie nicht begangen habe. Das schmerzt,
lässt mich umkehren und soll mich bessern. Oder wir leiden an den
Folgen der Schuld unserer Vorfahren, die unser Leben als Kinder und
Enkel prägt. Auch dann noch, wenn sie sich bekehrt und um Vergebung
gebeten haben. Gott lässt sich als Mensch jede dieser Folgen antun.
So werden sie erst „erträglich“ und wir dann von ihnen gelöst. Das
ist gemeint, wenn wir beten: „Du trägst hinweg die Sünde der Welt.
Erbarme Dich unser!“ Fra' Georg Lengerke
launische, weinerliche Ahas und seine garstige Frau an. Mich
irritiert, dass er davon kommen, seine Kinder aber die Folgen
seiner Ungerechtigkeit ausbaden sollen. Während ich noch über eine
ungelogene Ausrede nachdenke, merke ich, wie tief ich schon drin
stecke. Was urteile ich über die Echtheit der Umkehr des Ahas, die
Gott doch annimmt? Wenn es um meine Schuld geht, bin ich bei Gottes
Vergebung nicht so zimperlich. Ich finde Gottes Erbarmen mit diesem
Mann einfach unerträglich. So sieht’s aus. Warum kommt nun aber das
Unheil über die nächste Generation? Wir dürfen uns das, was die
Heilige Schrift „Strafe“ nennt, nicht als willkürliche Sanktion
vorstellen. Es ist zunächst einmal Konsequenz menschlichen Tuns und
insofern selbst verhängt. Gott lässt diese Folge zu und
verantwortet sie. Das ist das „strafende“ oder pädagogische Moment
an ihr. Wir alle stehen unter solchen Folgen. Entweder weil wir zu
einer „Kollektivpersönlichkeit“ gehören, die als ganze von den
Folgen der Taten einzelner betroffen ist. Ich z.B. büße täglich für
die in der Kirche begangenen Sünden – besonders für die Verbrechen
von Mitbrüdern. Obwohl ich sie nicht begangen habe. Das schmerzt,
lässt mich umkehren und soll mich bessern. Oder wir leiden an den
Folgen der Schuld unserer Vorfahren, die unser Leben als Kinder und
Enkel prägt. Auch dann noch, wenn sie sich bekehrt und um Vergebung
gebeten haben. Gott lässt sich als Mensch jede dieser Folgen antun.
So werden sie erst „erträglich“ und wir dann von ihnen gelöst. Das
ist gemeint, wenn wir beten: „Du trägst hinweg die Sünde der Welt.
Erbarme Dich unser!“ Fra' Georg Lengerke
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