Fürchtet Euch! Mt 10,26-33

Fürchtet Euch! Mt 10,26-33

2 Minuten

Beschreibung

vor 5 Jahren
„Fürchtet Euch!“ Das ist für viele die Grundbotschaft während der
Pandemie. Es gibt zwei Arten von Furcht. Es gibt die schiere Angst.
Die bezeichnet das Engwerden oder Kleinwerden vor einer drohenden
Gefahr. Und es gibt die Erschütterbarkeit von einer Macht, die mein
Leben umstürzend und mitunter schmerzlich verändern kann – zum
Guten oder zum Bösen. Von dieser letzten Furcht – von
Menschenfurcht und Gottesfurcht – spricht Jesus heute. Die
Menschenfurcht fragt danach, wer wir für die Menschen sind, wie sie
von uns denken und reden und wie sie uns behandeln. Die
Gottesfurcht fragt danach, wer wir für Gott sind und sein sollen.
Sie weiß um den Schrecken und die Erleichterung, wenn einmal alles
zum Vorschein kommt. Und sie ahnt Gottes Macht, die Burg unserer
Selbstgenügsamkeit zu schleifen. Die Menschen, sagt Jesus, können
nur Euren Leib töten. Gott ist es, der das letzte Wort über Euer
ganzes Leben, über Seele und Leib, sprechen wird. Am Ende, sagt
Jesus, wird alles offenbar und kommt alles zum Vorschein. Diese
Offenbarung nehmen die Christen mit ihrem Bekenntnis schon voraus.
Sie bekennen vor Gott und den Menschen beides: wer und wie sie
selbst sind – und wer und wie Gott ist. Das ist mit der
„Verleugnung“ Christi gemeint: Wo wir uns zu Christus bekennen, da
machen wir uns auch ihm bekannt. Wo wir uns nicht zu ihm bekennen,
da werden wir den Sohn einmal zum Vater sagen hören: Er hat sich
mir nicht gezeigt und nicht bekannt gemacht. Angst ist unvereinbar
mit der Liebe (1 Joh 4,18). Aber Erschütterbarkeit gehört zur Liebe
dazu. Denn was wäre von einer Liebe zu halten, die uns nichts
anhaben und unser Leben nicht verwandeln kann? Fra' Georg Lengerke

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