Selig die Blöden!? Mt 11,25–30

Selig die Blöden!? Mt 11,25–30

2 Minuten

Beschreibung

vor 5 Jahren
„Klingt, als wenn man ein wenig unbedarft und naiv sein müsse“,
sagt die junge Freundin auf dem Beifahrersitz. „Ich mag nicht ‚Lass
mich einfältig werden…‘ singen – auch wenn ich ‚Der Mond ist
aufgegangen‘ eigentlich ganz gerne habe“ fügt sie noch schnell
hinzu. Eben hatte sie mir das Evangelium vorgelesen, damit wir über
einen BetDenkzettel für heute nachdenken. Jesus verachtet Klugheit,
Weisheit und Bildung nicht. Er warnt uns aber vor jenem nutzlosen
Vielwissen, das unseren Blick aufs Wesentliche verstellt, unser
Gewissen korrumpiert und uns die Kriterien guten Entscheidens
verlieren lässt. Den Unterschied zwischen „den Weisen und Klugen“,
denen der Sinn der Worte Jesu verborgen bleiben, und den
„Unmündigen“, denen er offenbar wird, hat Matthias Claudius im Lied
vom Mond schön beschrieben. Für die Weisen und Klugen gibt es nur
das, was sie selbst gesehen haben. Über das Unsichtbare lächeln
sie. Aber auch der Mond ist „nur halb zu sehen und ist doch rund
und schön“. Spätestens Corona hat uns gelehrt, dass „Wissenschaft“
uns nicht Zwecke und Ziele, sondern nur die Wegbedingungen dorthin
erkennen lässt. Wenn sie behauptet, zu wissen, worauf es ankommt,
ist sie „Luftgespinst“, das uns nur „weiter von dem Ziel“ kommen
lässt. Jürgen Habermas sagte neulich: „So viel Wissen über unser
Nichtwissen gab es noch nie“. Der Horizont der „Weisen und Klugen“
ist ihr Wissen. Sie „trauen Vergänglichem“. Der Horizont der
Unmündigen ist „Gott“ und sein „Heil“ – ihr Horizont ist der
Himmel, der hier beginnt. Von ihnen sollten wir lernen, wenn wir
nicht nur viel wissen, sondern auch „wie Kinder fromm und fröhlich
sein“ wollen. Fra' Georg Lengerke Zu den Varianten und der
Geschichte des Abendliedes weiß Wikipedia mehr:
https://de.wikipedia.org/wiki/Abendlied_(Matthias_Claudius)

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