Grüße aus Neuland Hos 10,1-3.7-8.12
2 Minuten
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Beschreibung
vor 5 Jahren
Ich bin bei „Und-ab-jetzt-wird-alles-anders“-Parolen immer etwas
skeptisch. Das gilt für Abnehm-Ratgeber genauso wie für
„Kirche-neu-träumen“-Projekte. Oftmals ist hinterher der Beratene
dicker und der Zustand der Gemeinde desolater als zuvor. „Nehmt
Neuland unter den Pflug!“, ruft der Prophet Hosea in einer sozial
und religiös desolaten Situation aus. Heute ist auch dieser Satz
ein sicherer Kandidat für die Liste kirchlicher
„Ab-jetzt-wird-alles-anders“-Parolen. Als ich in damals las, kam
mir meine Entscheidung, Priester zu werden, genau so vor: Wie der
Aufbruch in ein neues Land, das ich nicht kannte und in dem zu
wohnen ich mir bis dahin nicht vorstellen konnte. Der entscheidende
Schritt war vielleicht, es glaubend für möglich zu halten, dass
Gott mir schenken kann, um seinetwillen so leben zu wollen. Wo es
mir wirklich um Gott und mit Gott um den Menschen geht, da kommt
„Neuland“ zum Vorschein. „Neuland“ ist nicht „Traumland“, nach dem
man sich vergeblich sehnt. „Neuland“ ist auch nicht das, worum es
Verbänden, Gewerkschaften und Parteien auch schon geht – und
„neuerdings“ endlich auch der Kirche. Denn Gerechtigkeit ist
wichtig, aber sie ist nicht Gott. Identität ist wichtig, aber sie
ist nicht Gott. Klima ist wichtig, aber es ist nicht Gott. Die
Gesundheit ist wichtig, aber sie ist nicht Gott. Alle diese Themen
machen von Gott her und auf Gott hin neu Sinn. Und diese
Perspektive aufs „Neuland“ schulden wir dem gesellschaftlichen und
wissenschaftlichen Diskurs. Wenn wir Gottes Gerechtigkeit säen,
werden wir seine Liebe ernten, sagt Hosea. Und wenn wir Gott
suchen, werden wir mit ihm auch den Menschen wiederfinden. Fra'
Georg Lengerke
skeptisch. Das gilt für Abnehm-Ratgeber genauso wie für
„Kirche-neu-träumen“-Projekte. Oftmals ist hinterher der Beratene
dicker und der Zustand der Gemeinde desolater als zuvor. „Nehmt
Neuland unter den Pflug!“, ruft der Prophet Hosea in einer sozial
und religiös desolaten Situation aus. Heute ist auch dieser Satz
ein sicherer Kandidat für die Liste kirchlicher
„Ab-jetzt-wird-alles-anders“-Parolen. Als ich in damals las, kam
mir meine Entscheidung, Priester zu werden, genau so vor: Wie der
Aufbruch in ein neues Land, das ich nicht kannte und in dem zu
wohnen ich mir bis dahin nicht vorstellen konnte. Der entscheidende
Schritt war vielleicht, es glaubend für möglich zu halten, dass
Gott mir schenken kann, um seinetwillen so leben zu wollen. Wo es
mir wirklich um Gott und mit Gott um den Menschen geht, da kommt
„Neuland“ zum Vorschein. „Neuland“ ist nicht „Traumland“, nach dem
man sich vergeblich sehnt. „Neuland“ ist auch nicht das, worum es
Verbänden, Gewerkschaften und Parteien auch schon geht – und
„neuerdings“ endlich auch der Kirche. Denn Gerechtigkeit ist
wichtig, aber sie ist nicht Gott. Identität ist wichtig, aber sie
ist nicht Gott. Klima ist wichtig, aber es ist nicht Gott. Die
Gesundheit ist wichtig, aber sie ist nicht Gott. Alle diese Themen
machen von Gott her und auf Gott hin neu Sinn. Und diese
Perspektive aufs „Neuland“ schulden wir dem gesellschaftlichen und
wissenschaftlichen Diskurs. Wenn wir Gottes Gerechtigkeit säen,
werden wir seine Liebe ernten, sagt Hosea. Und wenn wir Gott
suchen, werden wir mit ihm auch den Menschen wiederfinden. Fra'
Georg Lengerke
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