Wie ausgewechselt Gal 2,19-20

Wie ausgewechselt Gal 2,19-20

2 Minuten

Beschreibung

vor 5 Jahren
„Wie ausgewechselt“ nennen wir jemanden, in dem eine uns
unerklärliche Veränderung stattgefunden hat. Er ist noch derselbe.
Doch die Veränderung ist so, dass wir sie nicht aus dem ableiten
können, was wir von ihm kennen. Der heilige Paulus ringt um die
Worte für das, was mit ihm geschehen ist, seit er an Christus als
den verheißenen Gesalbten Gottes glaubt. Es ist eine Veränderung
seines Selbstverständnisses, der Begründung und des Sinns seines
Lebens. Er ist nicht mehr der Alte. „Nicht mehr ich lebe, sondern
Christus lebt in mir“, so beschreibt Paulus diesen Wandel. Damit
ist nun nicht gemeint, das Paulus seine Identität oder Personalität
aufgegeben hätte und nun – gewissermaßen ausgekernt – nur noch die
Hülle für Leben und Gegenwart Jesu Christi wäre. Ich bin öfters dem
Missverständnis begegnet, wir müssten uns beim Beten des eigenen
Willens irgendwie entledigen, damit Christus in uns wollen kann,
was wahr und gut und richtig ist. Aber wozu hätte Gott mir dann
einen Willen gegeben? Doch dazu, dass ich vereint mit ihm will, was
wahr und gut und richtig ist. Und zwar mutig, stark und
widerständig. Paulus sagt: „Ich bin dem Gesetz gestorben, damit ich
für Gott lebe.“ Mich gibt es nicht mehr als den, für den Sinn und
Ziel die Einhaltung von Vorschriften und das eigene Gutsein ist.
Dieses Wollen in mir ist (zusammen mit dem Gekreuzigten) gestorben.
Mir geht es (zusammen mit dem Auferstandenen) um das Bleiben in der
Zuwendung Gottes und um seine Güte. Darin ist Paulus mit Christus
eins. Das ist das Leben Christi in Paulus. Und so wird aus einer
Karikatur des Paulus wirklich Paulus selbst. Wie ausgewechselt.
Fra' Georg Lengerk

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