Das schrecklichste Gebet Mt 14,13–21

Das schrecklichste Gebet Mt 14,13–21

2 Minuten

Beschreibung

vor 5 Jahren
Für die Zuhörer Jesu am Seeufer gibt es keinen Mangel an wirksamer
Gottesnähe, an treffenden Worten und an weiser Weisung. Es fehlt
schlicht an Essen und Trinken. Jesus erlaubt den Jüngern nicht, das
Catering zu delegieren. Die Gemeinschaft der Menschen mit Christus
wird erst dann vollständig, wenn die Jünger das Ihre beisteuern.
Seele und Leib wollen miteinander genährt werden. Heute scheint es
andersherum zu sein: Es gibt keinen Mangel an Catering in der
Kirche. An manchen Orten scheint das ihr Hauptgeschäft zu sein. Es
gibt auch keinen Mangel an Worten und Weisung. Aber sind die Worte
treffend und die Weisung weise? Und wo wirkt und spricht Nähe
Gottes zu uns? „Warum bezahlt ihr mit Geld, was euch nicht nährt“,
fragt der Prophet Jesaja, „und mit dem Lohn eurer Mühen, was euch
nicht satt macht?“ Es gibt geistlich Unterernährte in der Kirche,
die genau das Fragen: Warum bezahlen wir für das, was uns nicht
nährt und nicht satt macht? Was wir hören, nährt uns nicht! Was uns
gesagt wird, macht uns nicht satt! Und was man uns zu essen gibt,
das gibt es woanders besser! Es ist, als ob das Schweigen der
Vielen sagte: „Dann geht doch!“ Und das ist das schrecklichste
Gebet im Evangelium: die Bitte an Jesus: „Schick sie weg!“ Schick
sie nicht weg, Herr, die hungrig zu uns kommen nach einem
treffenden Wort, nach einer weisen Weisung, nach Deiner wirksamen
Gegenwart. Wir dürfen Dein Zeugnis nicht delegieren. Lehre uns,
Dein Wort zu sagen, lehre uns, Deine Tat zu tun, lehre uns, mit
Deiner Nähe nah zu sein. Nimm unser Weniges, Du kannst es mehren,
so dass alle genährt werden von Dir. Amen. Fra' Georg Lengerke

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