Mücken statt Kamele Mt 23,23-26
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Beschreibung
vor 5 Jahren
Bis Mitte letzter Woche war ich in meinen jährlichen Exerzitien.
Wie immer gab es vorher ein Informationsschreiben, mit dem üblichen
Hinweis: „Es wäre gut, wenn Sie möglichst ausgeruht anreisen
würden.“ Denn bei Exerzitien geht es nicht in erster Linie um
Erholung, so sehr die auch eine Rolle spielen mag. Worauf es
ankommt, sagt der hl. Ignatius am Anfang seiner Exerzitien: Es geht
darum, „sein Leben zu ordnen“ und „sich von seinem Schöpfer in
Liebe umarmen zu lassen“. Der zweite Hinweis bewahrt mich vor einem
Irrtum über den ersten. Ich habe lange gemeint, „sein Leben ordnen“
würde bedeuten, meine Selbstorganisation neu aufzustellen. Wie
viele unnütze Tages- und Wochenpläne über Schlafens-, Arbeits- und
Essenszeiten, Zeiten für Sport, Muße, Freunde habe ich in
Exerzitien schon gemacht! Aber nicht Zeitmanagement ist mein
größtes Problem, sondern die Relevanzverschiebung der Pharisäer.
Ich mache das Kleine groß und das Große klein. Mir werden
Nebensachen zu Hauptsachen und Zwischenziele zu Lebenszielen. Und
über das äußere Leben mit seinen Gewohnheiten und Erwartungen kommt
mir das innere Leben abhanden: das unablässige Gespräch meines
Schöpfers mit seinem Geschöpf. Es geht also gerade nicht um
Selbstoptimierung, sondern darum, mich „von meinem Schöpfer in
Liebe umarmen zu lassen“. Und das heißt, mich mit meinem Schöpfer
so ins Benehmen zu setzen, dass ich ihn wieder in allen Dingen
suche und finde, der mich „durch die Wirklichkeit umarmt“ (Willi
Lambert SJ). Wo das geschieht, bekommen die Dinge, Aufgaben, Ziele
und Beziehungen wieder ihre eigentlich Größe, ihre wirkliche
Relevanz und die ihnen zukommende Macht. Nicht mehr und nicht
weniger. Fra' Georg Lenger
Wie immer gab es vorher ein Informationsschreiben, mit dem üblichen
Hinweis: „Es wäre gut, wenn Sie möglichst ausgeruht anreisen
würden.“ Denn bei Exerzitien geht es nicht in erster Linie um
Erholung, so sehr die auch eine Rolle spielen mag. Worauf es
ankommt, sagt der hl. Ignatius am Anfang seiner Exerzitien: Es geht
darum, „sein Leben zu ordnen“ und „sich von seinem Schöpfer in
Liebe umarmen zu lassen“. Der zweite Hinweis bewahrt mich vor einem
Irrtum über den ersten. Ich habe lange gemeint, „sein Leben ordnen“
würde bedeuten, meine Selbstorganisation neu aufzustellen. Wie
viele unnütze Tages- und Wochenpläne über Schlafens-, Arbeits- und
Essenszeiten, Zeiten für Sport, Muße, Freunde habe ich in
Exerzitien schon gemacht! Aber nicht Zeitmanagement ist mein
größtes Problem, sondern die Relevanzverschiebung der Pharisäer.
Ich mache das Kleine groß und das Große klein. Mir werden
Nebensachen zu Hauptsachen und Zwischenziele zu Lebenszielen. Und
über das äußere Leben mit seinen Gewohnheiten und Erwartungen kommt
mir das innere Leben abhanden: das unablässige Gespräch meines
Schöpfers mit seinem Geschöpf. Es geht also gerade nicht um
Selbstoptimierung, sondern darum, mich „von meinem Schöpfer in
Liebe umarmen zu lassen“. Und das heißt, mich mit meinem Schöpfer
so ins Benehmen zu setzen, dass ich ihn wieder in allen Dingen
suche und finde, der mich „durch die Wirklichkeit umarmt“ (Willi
Lambert SJ). Wo das geschieht, bekommen die Dinge, Aufgaben, Ziele
und Beziehungen wieder ihre eigentlich Größe, ihre wirkliche
Relevanz und die ihnen zukommende Macht. Nicht mehr und nicht
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