Mutters Geburtstagsbrief Röm 8,28-30

Mutters Geburtstagsbrief Röm 8,28-30

2 Minuten

Beschreibung

vor 5 Jahren

Heiligste Mutter,





normalerweise wünsche ich Geburtstagskindern Glück oder Gelingen
oder Gottes Segen. Aber der ganz Glücklichen, ganz Gelungenen,
ganz Gesegneten – was sollte ich der noch wünschen?





Aber was ich, wie an anderen Geburtstagen, sehr wohl kann, ist
danken.





Für Dich danke ich, und dafür, dass Gott Dich erschaffen, berufen
und bereitet hat, zu der einzigen Stelle zu werden, an der er
selbst als Mensch in die Welt, ja in mein Leben tritt. Manchmal
vergesse ich das, wie nah Du uns bist.





Dir will ich danken, dass Du das mit Dir hast machen lassen. Aber
was schreibe ich – es war ja mehr als das. Du hast die
Menschwerdung ja gewollt und Dein Leben in ihren Dienst gestellt.
Und erlitten hast Du die Geschichte Deines Sohnes mit den
Menschen auch – so wie nur Ihr Mütter das könnt bei uns Kindern.





Und mit Dir will ich danken für die Bereitung Deines Lebens vom
ersten Augenblick an. Für die Zärtlichkeit Gottes, deren erste
Zeugin Du bist. Und für seine seltsame Macht, die in Gestalt der
Ohnmacht die Welt erlöst und verwandelt.





Ach ja, und ich danke Dir, dass du die Wunderlichkeiten erträgst,
mit denen Du mitunter verehrt wirst; und dass Du es nicht
erträgst, wenn man Dich den Menschen in den Weg stellt zu Deinem
Sohn.





Denn Du bist der Weg des Menschgewordenen zu den Menschen, aber
Dein Sohn ist der Weg der Menschen zu Gott.





Ich weiß, liebe Mutter, Du redest nicht so gern von Dir selbst.
Aber wenn ich Dir schon nichts wünschen kann, darf ich dann
vielleicht mir etwas zu Deinem Geburtstag wünschen?





Dass Du darum bittest,
ich möge nie vergessen,
wem ich das verdanke:





Dass Gott sich
als Sohn einer Mutter
meines Menschenlebens
angenommen hat.
Amen.





Fra' Georg Lengerke

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