Umgang mit Vergänglichkeit 1 Kor 7,25-31

Umgang mit Vergänglichkeit 1 Kor 7,25-31

2 Minuten

Beschreibung

vor 5 Jahren

Wir könnten es uns leicht machen: Paulus hat sich vertan. Die
frühen Christen lagen falsch. Selbst Jesus musste sich eines
Besseren belehren lassen: Die Welt ist doch nicht untergegangen.
Die Naherwartung ihres Endes war damals wie heute ein Irrtum. Und
wir könnten die Bibel beiseitelegen und beruhigt sein.


Sind wir aber nicht. Denn das Empfinden für die Endlichkeit und
Vergänglichkeit der Welt ist heute aktueller denn je. Was Paulus
vor bald 2000 Jahren schrieb, könnte genauso gut heute
geschrieben werden: „Die Zeit ist kurz.“ und „Die Gestalt dieser
Welt vergeht.“


Es geht bei Paulus und im Neuen Testament nicht nur um
Naherwartung. Es geht um einen gläubigen Umgang mit der uns
verbleibenden Zeit und der vergänglichen Welt.


Christen wie Nichtchristen sollte es miteinander um die Bewahrung
der Schöpfung gehen. Was sie unterscheidet, ist der Horizont
ihrer Perspektive.


Was die meisten Menschen heute fürchten, ist das Ende, die
Zerstörung und Vernichtung der Welt und der Abbruch aller
Geschichte. Ihnen geht es ums Überleben, um Aufschub oder die
Abwendung des Kollaps.


Die Christen seit Paulus erwarten die Vollendung, das
Offenbarwerden der Wahrheit, die Ankunft Gottes in der Welt und
die Ankunft der Welt bei Gott. Ihnen geht es um Umkehr und
Versöhnung, um die Fülle des Lebens und vollkommenes gemeinsames
Glück.


Für die verbleibende Zeit empfiehlt Paulus, das vollkommene Glück
nicht vom Heiraten oder Einkaufen, von den Früchten der Erde oder
der Gestalt der Welt zu erwarten.


Paulus gibt einen Rat.
Und einen einseitigen dazu.
Aber alle,
die das Vergängliche mehr lieben
als das Unvergängliche
tun gut daran,
ihn sich zu Herzen zu nehmen.


Fra' Georg Lengerke

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