724-Das ständige Grübeln Teil 3-Buddhismus im Alltag - von shaolin-rainer.de
5 Minuten
Beschreibung
vor 2 Jahren
Hast Du schon den ersten Teil meines Themenschwerpunktes
"Das ständige Grübeln" gelesen? Heute geht es weiter.
Wir erschaffen uns in Gedanken jede Menge an
Problemen (die nicht real sind) und wir suchen dann
in denselben Gedankensträngen nach Lösungen. Dadurch wird es
schnell sehr unübersichtlich und wir verlieren uns darin.
Wenn Du jedoch erkennen kannst, dass Du in den Gedanken keine
Lösungen finden kannst, dass diese Probleme nur in deinen
Gedanken entstehen und nicht real sind,
fällt es eben viel leichter, mit dem Grübeln aufzuhören. Zunächst
müssen wir verstehen, wie es in einem Bewusstsein aussieht, wenn
wir mit dem Grübeln beginnen.
Zuerst einmal sind wir beim Grübeln nicht im
gegenwärtigen Moment angekommen, wir können deswegen
nicht erkennen, dass es nur einfache Gedanken sind, die dann
Gefühle in uns hervorrufen.
Wir sind zu diesem Zeitpunkt vollkommen in den
Gedanken gefangen und glauben ihnen einfach alles,
egal was sie uns ins Ohr flüstern. Wir glauben dann schnell, dass
hier die Realität genau wiedergeben wird, sehen die fehlerhaften
Strukturen gar nicht. Wir haben keinerlei Abstand zu diesem
ständigen Gedankenstrom im Kopf, halten einfach alles für echt.
Im Buddhismus wird gelehrt, dass es
wichtig ist, dich bewusst zu machen, wenn Du in diesen Zustand
des Grübelns abdriftest. Du kannst lernen, dich aus diesem
Gedankenstrom herauszulösen und deine Aufmerksamkeit auf den
gegenwärtigen Moment zu lenken. Durch Achtsamkeit und Meditation
kannst du lernen, deine Gedanken zu
beobachten, ohne dich von ihnen vereinnahmen zu lassen. Dadurch
gewinnst du Abstand zu den Grübelgedanken und kannst erkennen,
dass sie nicht die absolute Wahrheit darstellen. Du kannst dich
stattdessen auf das Hier und
Jetzt fokussieren und so deine innere Ruhe und
Gelassenheit wiederfinden.
Je mehr wir diesem kleinen Mann im Ohr dann Glauben schenken,
desto unbewusster werden wir,
ein Teufelskreis baut sich auf. Wir
bekommen die Realität nicht mehr mit, der Gedankenpalast spielt
verrückt, baut ein gewisses Eigenleben auf, aus dem es kaum noch
Auswege gibt. Jetzt denken die Betroffenen, dass die Gedanken
über die Zukunft, Vergangenheit oder über die eigenen
Möglichkeiten vollkommen real wären, schreckliche Dinge bauen
sich zu Türmen auf.
Hier stellt sich die Frage, wie "man" mit
etwas umgeht, was ja in der Realität gar nicht existiert. Wer nun
weiß, wie er/sie die Gedanken abschalten kann, der/die kann sich
viel Leid ersparen, was ja das Hauptthema
des Buddhismus darstellt.
Wenn wir genauer hinschauen, dann sind es nicht wir, die da
grübeln. Was hier hilft, ist bewusste Erkenntnis, ganz so, wie es
uns der Lehrer aller Lehrer vorgelebt
hat. Wir sollen nach seiner Philosophie diese Stimme zum
Schweigen bringen, da hier der Hauptgrund für das Leiden zu sehen
ist.
Wenn wir endlich erkennen, dass Probleme, Leid und Ängste immer
nur in Gedanken entstehen, dann werden wir eine
vernünftige Herangehensweise an unser
Ego erleben. Viele mentale Erkrankungen entstehen
durch das Grübeln.
Der Buddhismus gibt uns die Richtung
vor, aber gehen müssen wir den Weg selbst. Wer seinen Geist
gesund halten will, der muss sich gerade um das Verhältnis des
Grübelns zum eigenen Ego kümmern.
Jedenfalls ist der Weg das Ziel!
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