[Englisch] Polen: der Kampf gegen das Abtreibungsverbot.

[Englisch] Polen: der Kampf gegen das Abtreibungsverbot.

38 Minuten

Beschreibung

vor 4 Jahren

Das folgende Referat wurde am Brot & Rosen Seminar 2021 von
einer polnischen Marxistin (auf Englisch) gehalten.


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Am 22. Oktober 2020 urteilte der Verfassungsgerichtshof in Polen,
dass das Gesetz zur Erlaubnis von Abtreibungen von missgebildeten
Föten verfassungswidrig sei, womit der Zugang zu legalen
Abtreibungen noch einmal stark erschwert wurde. Als Reaktion
darauf brachen in 60 Städten Proteste aus, die sich in den
Nächten vom 23. und 24. Oktober in Stadtzentren, vor Büros der
regierenden PiS-Partei und religiösen Verwaltungsgebäuden
sammelten. Am 25. Oktober wurden Sit-Ins in katholischen Kirchen
organisiert, in einigen Städten wie Katowice und Poznań wurden so
auch Sonntagsmessen gestört.


Am 23. Oktober mobilisierte der Premierminister Mateusz
Morawiecki die Militärpolizei, um der regulären Polizei ab 28.
Oktober bei der „Aufrechterhaltung der Sicherheit und der
öffentlichen Ordnung“ zu helfen. Für diesen Tag war ein
landesweiter Frauenstreik geplant. Am 30. Oktober gingen in der
Hauptstadt Warschau über 100.000 Menschen auf die Straße.


Ein Mitglied der marxistischen Organisation „Czerwony Front”
redet über die Abtreibungsgesetze in Polen, deren historischen
Kontext und ihren Grundlage in den Klassenbeziehungen. Dabei
werden wir auch Auswirkungen der Proteste auf die Politik und das
Bewusstsein der Massen (insbesondere von Jugendlichen)
diskutieren sowie die Rolle der katholischen Kirche analysieren.
Wir müssen uns auch über die Auswirkungen bewusst sein, die die
Pandemie und Wirtschaftskrise auf den Verlauf der Proteste haben.
So können wir analysieren, wie die Situation in Polen sich
gesellschaftlich so zugespitzt hat, wie es seit dem Ende des
Stalinismus nicht mehr der Fall war.

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