Forensisch-biomechanische Aspekte des Faustschlags
Beschreibung
vor 17 Jahren
In dieser Studie wurden die forenisch-biomechnaisch Aspekte des
Faustschlages untersucht. Die häufigste Konstellation von Tatmittel
mit blosser Körperkraft und Verletzungslokalisation stellt der
einzelne Faustschlag gegen das Gesicht dar. Mittels biomechanischen
Standardverfahren der optische Bewegungsanalyse und der
Bodenreaktionskraftmessung wurden dynamische sowie kinematische
Parameter analysiert. 22 Probanden unterteilt in eine Gruppe
bestehend aus 10 Amateur-Kampfsportlern und einer 12-köpfigen
Referenzgruppe wurden anthropometrisch vermessen und mittels
Fragebogen nach deren eigenen subjektiven "Wucht"-Einschätzung
befragt. Es wurden Faustschläge auf insgesamt drei in Grösse und
Masse sowie Erscheinung sich unterscheidende Schlagobjekte in einer
Trainings- und einer Aufzeichnungsphase ausgeführt. Mittels einem
optischen Bewegungsanalysesystem mit acht Kameras wurden die
Schlaggeschwindigkeit der Faust vor Kontakt mit den Schlagobjekten
untersucht. Zeitgleich wurden die Bodenreaktionskräfte der
Probanden mit Hilfe von zwei grossen
Mehrkomponenten-Messplattformen aufgezeichnet und analysiert. Es
lässt sich festhalten, dass für zukünftige Untersuchungen von
geradlinigen Bewegungen der oberen Extremität auf die Bestimmung
der Parameter im Raum aus Vereinfachungsgründen verzichtet werden
kann und es suffizient ist, die kinematischen Parameter in
Hauptbewegungsrichtung zu erfassen. Es zeigte sich, dass die
anthropometrischen Merkmale eines Schlagenden dessen Faustschlag
nicht relevant beeinflussen, dagegen sind Schlagtechnik und
Erfahrung entscheidende Einflussfaktoren. Seitens der subjektiven
"Wucht"-Einschätzung eines Schlagenden ist in Kenntnis dieser
Studie keine Aussagekraft zuverzeichnen. Hierbei ist anzumerken,
dass die Wahrnehmung der Schlagintensität auch bei erfahrenen
Kampfsportlern nicht im Einklang mit den objektiven hier
untersuchten Schlagparametern steht. Es lässt sich desweiteren
postulieren, dass Menschen ohne spezifische Erfahrung mit
Schlagausführungen beim Schlagen höhere Faustgeschwindigkeiten
erreichen, wohingegen erfahrene Schläger mit konstanter
Geschwindigkeit unterhalb der maximal möglichen schlagen.
Betrachtet man indes die Bodenreaktionkraft, liegen die hier
gemessenen Werte der Erfahrenen weit höher als die der
Unerfahrenen. Hinzu kommt, dass die Bodenreaktionskraft
gleichermassen wie die Schlagkraft abhängig von dem Erfahrungslevel
des Schlagenden ist.
Faustschlages untersucht. Die häufigste Konstellation von Tatmittel
mit blosser Körperkraft und Verletzungslokalisation stellt der
einzelne Faustschlag gegen das Gesicht dar. Mittels biomechanischen
Standardverfahren der optische Bewegungsanalyse und der
Bodenreaktionskraftmessung wurden dynamische sowie kinematische
Parameter analysiert. 22 Probanden unterteilt in eine Gruppe
bestehend aus 10 Amateur-Kampfsportlern und einer 12-köpfigen
Referenzgruppe wurden anthropometrisch vermessen und mittels
Fragebogen nach deren eigenen subjektiven "Wucht"-Einschätzung
befragt. Es wurden Faustschläge auf insgesamt drei in Grösse und
Masse sowie Erscheinung sich unterscheidende Schlagobjekte in einer
Trainings- und einer Aufzeichnungsphase ausgeführt. Mittels einem
optischen Bewegungsanalysesystem mit acht Kameras wurden die
Schlaggeschwindigkeit der Faust vor Kontakt mit den Schlagobjekten
untersucht. Zeitgleich wurden die Bodenreaktionskräfte der
Probanden mit Hilfe von zwei grossen
Mehrkomponenten-Messplattformen aufgezeichnet und analysiert. Es
lässt sich festhalten, dass für zukünftige Untersuchungen von
geradlinigen Bewegungen der oberen Extremität auf die Bestimmung
der Parameter im Raum aus Vereinfachungsgründen verzichtet werden
kann und es suffizient ist, die kinematischen Parameter in
Hauptbewegungsrichtung zu erfassen. Es zeigte sich, dass die
anthropometrischen Merkmale eines Schlagenden dessen Faustschlag
nicht relevant beeinflussen, dagegen sind Schlagtechnik und
Erfahrung entscheidende Einflussfaktoren. Seitens der subjektiven
"Wucht"-Einschätzung eines Schlagenden ist in Kenntnis dieser
Studie keine Aussagekraft zuverzeichnen. Hierbei ist anzumerken,
dass die Wahrnehmung der Schlagintensität auch bei erfahrenen
Kampfsportlern nicht im Einklang mit den objektiven hier
untersuchten Schlagparametern steht. Es lässt sich desweiteren
postulieren, dass Menschen ohne spezifische Erfahrung mit
Schlagausführungen beim Schlagen höhere Faustgeschwindigkeiten
erreichen, wohingegen erfahrene Schläger mit konstanter
Geschwindigkeit unterhalb der maximal möglichen schlagen.
Betrachtet man indes die Bodenreaktionkraft, liegen die hier
gemessenen Werte der Erfahrenen weit höher als die der
Unerfahrenen. Hinzu kommt, dass die Bodenreaktionskraft
gleichermassen wie die Schlagkraft abhängig von dem Erfahrungslevel
des Schlagenden ist.
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