HHLA-Chefin Titzrath: „Fingerhakeln gehört nach Bayern“

HHLA-Chefin Titzrath: „Fingerhakeln gehört nach Bayern“

WirtschaftsWoche Chefgespräch
1 Stunde 5 Minuten

Beschreibung

vor 1 Jahr
Eine Blechkiste ist das Symbol der Globalisierung.
Standardcontainer bilden die DNA eines funktionierenden Welthandels
– sofern sie zur richtigen Zeit in der richtigen Menge am richtigen
Ort sind. Doch das funktioniert schon lange nicht mehr. Das
Logistiksystem steuert auf den Infarkt zu. Krieg, Corona-Lockdowns
in China, Fachkräftemangel, Sanktionen oder marode Bahnen stören
die Lieferketten. Pünktlichkeit gibt es nicht mehr. Entweder stehen
zu viele Container rum oder gar keine. Die Allianzen der Reeder
werden in diesem Chaos immer reicher und mächtiger, Deutschlands
größter Hafen dagegen immer ohnmächtiger – ganz zu schweigen von
Hamburgs Bedeutungsverlust gegenüber Rotterdam und Antwerpen. Womit
wir bei meinem heutigen Gast wären. Sie verbrachte die halbe Jugend
mit einer Querflöte, machte bei Mercedes Karriere, liebt Rührei mit
Krabben, hielt im Vorstand der Post nicht lange durch, wurde einst
als „Hamburgs teuerste Azubine“ bezeichnet, gilt heute als Königin
der Logistik und ist überzeugt, dass sich die Wirtschaft eines
Landes nicht verstehen lässt, wenn man nicht auch dessen Kultur und
Geschichte kennt. Angela Titzrath führt seit 2017 als
Vorstandsvorsitzende die Hamburger Hafen und Logistik AG. Titzrath
erzählt mir, warum Robert Habeck ihren Deal mit der chinesischen
Reederei Cosco in Frage stellt, LKWs auch am Sonntag fahren
sollten, das Baustellenmanagement der Deutschen Bahn nervt, die
Reeder zu viel Macht besitzen und sie im Himalaya klettern will.
Unsere aktuelle Titelgeschichte: Das Risiko, in China nicht dabei
zu sein, ist größer als das Risiko, dabei zu sein? Das war einmal.
Der einstige Sehnsuchtsstandort deutscher Manager wird zum
Klumpenrisiko. Wirtschaft und Regierung spielen den Exit durch.
https://www.wiwo.de/my/politik/ausland/deutschlands-schicksalspartner-raus-aus-china/28624758.html
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