Nikolaus Blome: „Scholz macht einen Denkfehler“

Nikolaus Blome: „Scholz macht einen Denkfehler“

43 Minuten

Beschreibung

vor 3 Jahren
Die Regierung weiß nicht genau, was und wohin sie will, und sie
funktioniert noch nicht vernünftig: Das ist die Zwischenbilanz von
Nikolaus Blome, Politik-Chef bei RTL, nach zwei Monaten
Ampel-Koalition. Wobei er einräumt, dass es das Team von
Bundeskanzler Olaf Scholz deutlich schwerer hat als Vorgänger: „Das
Schicksal dieser Regierung besteht darin, dass mit Corona und
Ukrainekrise der Start ein anderer ist als für andere Regierungen:
Man muss jeden Tag regieren und jeden Tag passiert etwas, was den
Bürger direkt betrifft. Solche Situation hatte Angela Merkel zum
Beispiel 2013 überhaupt nicht, damals waren die Umfragen nach sechs
Monaten genauso wie bei Bundestagswahl.“ Das gilt für Olaf Scholz
und seine SPD nicht, sie liegt inzwischen wieder hinter CDU, die in
jüngsten Umfragen wieder auf 27 Prozent kommt und damit stärkste
Partei ist. „27 Prozent für die CDU sind trotzdem ein absolutes
Voll-Desaster“, so Blome. Scholz mache in seiner Kommunikation so
weiter, wie Merkel es getan hat: „Da liegt aber auch schon der
Denkfehler. Am Anfang ihrer Kanzlerschaft hat Merkel nämlich viel
kommuniziert, das wurde erst langsam weniger. Scholz überspringt
die ersten 14 Jahren der Amtszeit seiner Vorgängerin und macht dort
weiter. Das halte ich für verwegen und falsch.“ Er habe ein
Restverständnis dafür, so Blome weiter, wenn ein Politiker sich
nicht äußert, weil er mit seinen Überlegungen zu einer Frage noch
nicht am Ende angekommen ist: „Aber Olaf Scholz stellt man eine
Frage, und er beantwortet eine andere. Wenn man von ihm wissen
will, wie spät es ist, sagt er: Es regnet. Das ist eine Form von
Kommunikationsverweigerung, die ich bislang von niemandem kannte.“

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