Gregor Gysi: „Die neue Regierung tut mir leid“

Gregor Gysi: „Die neue Regierung tut mir leid“

54 Minuten

Beschreibung

vor 3 Jahren
Für Gregor Gysi, den heutigen Gast in unserem Podcast
„Scholz-Update“, hat Olaf Scholz im Konflikt zwischen Russland und
der Ukraine zwei Fehler gemacht hat. Erstens: „Scholz hat sich zu
spät in eingemischt, er hat Macron den Vorrang gelassen. Angesichts
unserer historischen Rolle wäre es besser gewesen, wenn Scholz der
erste gewesen wäre, der mit Putin gesprochen hätte.“ Zweitens: „Er
hat keine Vermittler zu Putin geschickt. Ich habe vorgeschlagen,
dass Scholz Angela Merkel und Gerhard Schröder in den Kreml
entsenden soll. Warum? Ganz einfach: Der Putin kennt den neuen
Kanzler nicht, wieso soll er ihm die Wahrheit sagen?“ Bei
Merkel/Schröder sei das anders, den beiden würde der russische
Präsident mehr vertrauen, deshalb hätte Gysi sie um eine gemeinsame
Vermittlung gebeten. Die Wirtschaftssanktionen, die Deutschland und
der Westen gegen Russland verhängt haben, gehen dem
Linken-Politiker jetzt schon zu weit: Einerseits, weil Putin sie
mit seiner Propaganda zu eigenen Zwecken umdeuten könne,
andererseits, weil dadurch „neue Hungerskastrophen in der
sogenannten Dritten Welt drohen“. Und auch von der Ankündigung
Scholz‘, die Bundeswehr mit zusätzlich 100 Milliarden Euro zu
versorgen, hält Gysi wenig: „Die Nato gibt in etwa das 17-fache für
Verteidigung aus wie Russland. Hat das den Krieg verhindert? Wir
müssen nicht aufrüsten, wir müssen unbedingt zur Abrüstung
zurückkehren.“ Gysi sagt auch, dass ihm die neue Regierung in
besonderem Maße leid tue: „Eine Regierung, die ökologische
Nachhaltigkeit will und das Soziale dabei nicht aus dem Auge
verliert, die durchstarten wollte, sieht sich plötzlich in einem
Krieg und muss vieles von dem über Bord werfen, was sie sich
vorgenommen hatte.“ Das Scholz-Update ist auf allen gängigen
Podcast-Plattformen zu finden.

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