Albrecht von Lucke: „Scholz findet nicht die richtigen Worte“

Albrecht von Lucke: „Scholz findet nicht die richtigen Worte“

51 Minuten

Beschreibung

vor 3 Jahren
Eine Stunde lang hat Olaf Scholz am Sonntag Anne Will Rede und
Antwort gestanden, als einziger Gast – und Albrecht von Lucke nicht
überzeugt: „Ich frage mich, ob Olaf Scholz jemals ein Bundeskanzler
werden kann, dem das Volk mit einer gewissen Empathie folgt“, sagt
der Publizist und Redakteur der „Blätter für deutsche und
internationale Politik“ in der neuen Folge unseres Podcasts „Das
Scholz-Update“. Scholz bleibe selbst bei der Beschreibung des
Ukraine-Krieges der „rein pragmatisch Machtstratege, die Fähigkeit,
seinen Gefühlen in einer solchen Situation Ausdruck zu verleihen,
hat er nicht“. Mit seinem „Ich-weiß-sowieso-alles-besser“-Gestus
fände er für die Angst der Menschen keine Sprache. Überhaupt staunt
von Lucke über das mangelnde Formulierungsvermögen von Scholz: „Er
findet für vieles nicht die richtigen Worte. Das ist in diesen
Krisenzeiten, in denen die Menschen jemanden brauchen, der sie
mitnimmt und der menschlich agiert, ein großes Problem.“ Sein Motto
„Beklage dich nie, erkläre dich nie“ passe nicht in die Zeit: „Ein
Kanzler muss seine Politik erklären, gerade jetzt.“ Scholz
zurückhaltende, abwartende Kommunikation hat laut von Lucke aber
auch einen Vorteil. Einen Ausrutscher, wie er dem US-Präsidenten
Joe Biden bei seiner Rede in Polen passierte, als er fahrlässig
einen Machtwechsel in Moskau forderte, müsse man beim Bundeskanzler
nicht befürchten: „Da können wir uns bei Olaf Scholz in guten
Händen wissen.“ Ihm würde niemals eine Formulierung herausrutschen,
die diplomatisch gefährlich werden könnte.

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