Kai Diekmann: „Putin ist bereit, bis zum Letzten zu gehen“
49 Minuten
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vor 3 Jahren
Kaum ein deutscher Journalist kennt den russischen Präsidenten
Wladimir Putin so gut wie Kai Diekmann, der frühere Chefredakteur
der „Bild“-Zeitung und heutige Inhaber des Unternehmens
Storymachine. In dieser Folge des „Scholz-Update“ erzählt Diekmann
nicht nur von früheren Treffen mit einem „anderen Putin“, der ihn
mit zum Jetski-Fahren und Eishockey nahm, sondern auch von seinem
aktuellen Besuch mit dem österreichischen Bundeskanzler Karl
Nehammer in Russland. Diekmann hatte Nehammer auf das Gespräch mit
dem Kriegsherrn im Kreml vorbereitet, „das natürlich mit anderen
Regierungschefs in Europa abgestimmt war“ und das sinnvoll gewesen
sei: „Allein die Erkenntnis, dass Putin entschlossen, eiskalt und
bereit ist, bis zum Letzten zu gehen, ist extrem wichtig.“ Kai
Diekmann würde Olaf Scholz raten, sich von der Lage in Kiew ein
eigenes Bild zu machen, kann aber auch verstehen, dass der mit
einer Reise im Moment noch zögert, weil „ein deutscher
Bundeskanzler auch immer etwas mitbringen muss“, wenn er ins
Kriegsgebiet fährt. Die Kritik an der vermeintlich zögerlichen
Politik von Scholz hält Diekmann für übertrieben und typisch
deutsch: „Man hat immer das Gefühl, dass es bei uns nur heiß oder
kalt gibt. Eben waren wir noch die großen Pazifisten, jetzt können
wir gar nicht schnell genug schwere Waffen liefern – den
vernünftigen, rationalen Mittelweg zu beschreiten, fällt uns
schwer“, sagt er. Und: „Insofern finde ich die bedächtige Art und
Weise, mit der Olaf Scholz vorgeht, richtig.“ Scholz sei in einer
schwierigen Lage, so wie es Helmut Kohl, zu deren engsten Freunden
Kai Diekmann zählte, bei der Herstellung der deutschen Einheit war:
„Helmut Kohl hat immer gesagt: Es war wie ein Weg durchs Hochmoor.
Es war neblig, wir haben uns vorgetastet und gehofft, dass wir
irgendwann wieder auf festen Grund kommen.“ Und natürlich seien
auch Helmut Kohl damals Fehler unterlaufen: „Wenn ihm diese
vorgeworfen wurden, hat er gesagt: Bei der nächsten
Wiedervereinigung machen wir alles anders…“
Wladimir Putin so gut wie Kai Diekmann, der frühere Chefredakteur
der „Bild“-Zeitung und heutige Inhaber des Unternehmens
Storymachine. In dieser Folge des „Scholz-Update“ erzählt Diekmann
nicht nur von früheren Treffen mit einem „anderen Putin“, der ihn
mit zum Jetski-Fahren und Eishockey nahm, sondern auch von seinem
aktuellen Besuch mit dem österreichischen Bundeskanzler Karl
Nehammer in Russland. Diekmann hatte Nehammer auf das Gespräch mit
dem Kriegsherrn im Kreml vorbereitet, „das natürlich mit anderen
Regierungschefs in Europa abgestimmt war“ und das sinnvoll gewesen
sei: „Allein die Erkenntnis, dass Putin entschlossen, eiskalt und
bereit ist, bis zum Letzten zu gehen, ist extrem wichtig.“ Kai
Diekmann würde Olaf Scholz raten, sich von der Lage in Kiew ein
eigenes Bild zu machen, kann aber auch verstehen, dass der mit
einer Reise im Moment noch zögert, weil „ein deutscher
Bundeskanzler auch immer etwas mitbringen muss“, wenn er ins
Kriegsgebiet fährt. Die Kritik an der vermeintlich zögerlichen
Politik von Scholz hält Diekmann für übertrieben und typisch
deutsch: „Man hat immer das Gefühl, dass es bei uns nur heiß oder
kalt gibt. Eben waren wir noch die großen Pazifisten, jetzt können
wir gar nicht schnell genug schwere Waffen liefern – den
vernünftigen, rationalen Mittelweg zu beschreiten, fällt uns
schwer“, sagt er. Und: „Insofern finde ich die bedächtige Art und
Weise, mit der Olaf Scholz vorgeht, richtig.“ Scholz sei in einer
schwierigen Lage, so wie es Helmut Kohl, zu deren engsten Freunden
Kai Diekmann zählte, bei der Herstellung der deutschen Einheit war:
„Helmut Kohl hat immer gesagt: Es war wie ein Weg durchs Hochmoor.
Es war neblig, wir haben uns vorgetastet und gehofft, dass wir
irgendwann wieder auf festen Grund kommen.“ Und natürlich seien
auch Helmut Kohl damals Fehler unterlaufen: „Wenn ihm diese
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