Florian Harms: „Berliner Blase fremdelt mit Scholz“

Florian Harms: „Berliner Blase fremdelt mit Scholz“

38 Minuten

Beschreibung

vor 3 Jahren
Leidet Olaf Scholz darunter, dass er im politisch-medialen Betrieb
in Berlin auch nach fast einem Jahr als Bundeskanzler ein
Außenseiter geblieben ist? Das ist eines der Themen, über die Lars
Haider heute mit Florian Harms, dem Chefredakteur von T-Online
spricht, das neben Bild.de das mit Abstand größte Nachrichtenportal
Deutschlands ist. „Es ist schon ein ganz eigener, sehr spezieller
Stil, den man hier im Politikbetrieb pflegt, ich bezeichne den
politischen-medialen Komplex in Berlin-Mitte gern als Ufo“, sagt
Harms. Olaf Scholz sei nicht Teil der Berliner Blase geworden, er
bleibe in der Hauptstadt hanseatisch „und das wird hier manchmal
auch als überheblich wahrgenommen“. Der Kanzler sei nach wie vor
niemand, der sich mit Journalisten SMS schreibe, wie das einige
Minister oder Parteichefs machen würden. „Wenn das dauerhaft bei
dieser Entfremdung von Scholz und den Hauptstadt-Medien bleibt,
kann das dem Kanzler schaden“, sagt Harm. „Er wird einen guten
Draht zu den Hauptstadt-Journalisten brauchen, ganz ohne ein
Zusammenspiel wird es für Scholz nicht gehen. Und er kann ja in
Hintergrundgesprächen auch gewinnend und witzig sein, und seine
Politik sehr gut erklären.“ Er habe Situationen, etwa bei
Flugreisen erlebt, „bei denen Journalisten an seinen Lippen
gehangen haben“. Grundsätzlich täte der Berichterstattung über
Politik und die Ampel-Regierung, gerade in Berlin, „ein bisschen
mehr Nüchternheit ganz gut“, in diesem Zusammenhang könnte die
Medien also von dem Kanzler lernen.

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