Jutta Falke-Ischinger: „Merz kann etwas von Scholz lernen“

Jutta Falke-Ischinger: „Merz kann etwas von Scholz lernen“

41 Minuten

Beschreibung

vor 2 Jahren
Die einen feiern Olaf Scholz dafür, dass er die USA überzeugt hat,
Kampfpanzer in die Ukraine zu liefern (was Deutschland jetzt auch
tut), den anderen ist das erneute Zögern des Kanzlers peinlich. Die
Autorin und Journalistin Jutta Falke-Ischinger, die heute im
„Scholz-Update“ zu Gast ist, gehört zur zweiten Gruppe. Sie sagt:
„Olaf Scholz hätte von Anfang an das Heft des Handelns an sich
reißen sollen. Eine Verhandlungsposition ist umso besser, je mehr
sie auf einer Position der Stärke beruht. Stattdessen ist im
Verlauf des Krieges immer wieder das Gefühl entstanden, dass die
Deutschen vor allem Angst vor den Reaktionen Russlands haben. Und
das ist ja genau das, was Wladimir Putin erreichen will.“
Falke-Ischinger hat unter dem Titel „Der Unbeugsame“ ein Buch über
„den deutschen Politiker geschrieben, der wie kein anderer
polarisiert“ – und damit nicht Olaf Scholz, sondern Friedrich Merz
gemeint. Der Kanzler und sein potenzieller Herausforderer hätten in
ihrem Selbstbewusstsein und ihrer Starrköpfigkeit einiges
gemeinsam, so die Autorin. Der entscheidende Unterschied und
gleichzeitig die größte Schwäche von Merz sei dessen
Impulskontrolle: „Olaf Scholz misstraut seinen Gefühlen und
versucht, diese niemals zu zeigen. Bei Friedrich Merz ist leider
das Gegenteil der Fall. Er hat ein großes Problem damit, seine
Gefühle unter Kontrolle zu halten, was man aktuell bei seinen
Äußerungen zu den ‚kleinen Paschas‘ wieder erlebt hat. Er hat zu
oft Bemerkungen raus, bei denen man nicht weiß, was er damit
bezweckt.“ Der CDU-Vorsitzende könne in manchen Situationen etwas
von der stoischen Art des Kanzlers lernen.

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