Hau nicht drauf!

Hau nicht drauf!

19 Minuten

Beschreibung

vor 2 Jahren

Noch nie wurde ich von meinem nicht Pferde-affinen Freundes- und
Bekanntenkreis so oft auf mein Hobby angesprochen. Sie alle
wollen eines wissen: Haust Du auch mit der Gerte auf Deine Pferde
drauf?  Und ich habe jedes Mal das beklemmende Gefühl ich
müsste mich fremdschämen und für meine Sammlung an Gerten, Longe-
und Fahrpeitschen furchtbar genieren. Für etwas rechtfertigen,
was für mich selbstverständlich ein No go ist: draufhauen. Der
Meinung sind auch die Auf Trab-Hörerinnen, wie meine Blitzumfrage
ergab. Wenn wir alle Schläge so schrecklich finden, wozu aber
wozu haben wir dann alle diese Zauberstäbe in allen Formen,
Längen und Farben? Hier ein paar Antworten aus der Auf
Trab-Community, bei der ich mich an dieser Stelle auch ganz
herzlich fürs spontane Mitmachen bedanken möchte. Common Sense
ist: Richtig und sparsam angewendet ist die Gerte als
verlängerter Arm ein feines Kommunikationsmittel. Es geht um eine
schnelle, leichte, kurze Berührung mit der Gerte, nicht um
Schlagen. Das Ganze geschieht durch eine schnelle Bewegung aus
dem Unterarm, wobei die Unterkannte der Hand an ihrem Platz
bleiben sollte, damit man dabei nicht am Zügel zieht und falsche
Signale gibt. Das erfordert schon ein wenig Koordination, weshalb
man die Handbewegung mal am eigenen Oberschenkel testen kann.
Hiebe lösen beim Pferd keine Reflexe aus, kurze Berührungen
schon. Das Pferd zieht ja auch schon bei einer Fliege die Haut
und so die Muskulatur zusammen und viel mehr als diesen Reflex
will man ja nicht erreichen. Wenn man das Pferd beispielsweise in
der Dressur an der Flanke hinter dem Reiterschenkel antippt,
zieht sich die Bauchmuskulatur zusammen und das entsprechende
Hinterbein wird weiter nach vorne unter den Bauch geschwungen,
der sich dabei hebt und stabilisiert und so der Rücken entlastet
wird. Wenn man hingegen möchte, dass sich die Krupp mehr senkt,
das Pferd sich mehr setzt und versammelt, dann berührt man das
Pferd an der Krupp. Das wird bei stark versammelnden Lektionen
wie Passage, Piaffe und Pirouette angewendet.


Hau drauf ist jedenfalls immer das falsche Rezept, weil Hilfen
nur dann wirken, wenn man sie erst einmal so sanft wie möglich
einsetzt und dann auch nur sanft steigert, sollte keine Reaktion
vom Pferd kommen. Und wenn es reagiert, dann geht man auch sofort
wieder eine Stufe zurück. Reagiert das Pferd also schon auf
leichter Schenkelhilfe, loben wir es und hören damit auf.
Ansonsten folgt die deutlicher Schenkelhilfe, dann erst das
leichte Antippen mit der Gerte und dann das deutlichere Antippen,
aber niemals schlagen!  Wobei das Pferd nur so fein sein
kann wie sein Reiter die Hilfen gibt. Wenn der Reiter mit seinem
unruhigen Bein ständig anklopft, dann ignoriert es natürlich auch
feine Schenkel- und Gertenhilfen.


Und dann gibt es noch den Karottenstick der Natural Horsewoman,
frei nach Pat Parelli. Was damit gemeint ist, zeigen Velvet und
ich in diesem spontan gedrehten Video:
https://youtu.be/jTf-mnJfLyk


Sehen wir uns am 25. und 26. September in
Schlosshof/Niederösterreich mit Deinem Pferdchen beim Blau-gelben
Training mit Michael Geitner? Es gibt noch Restplätze! Mehr Info
auf www.auftrab.eu und zum Vorgeschmack hier die Folge mit
Michael Geitner: https://youtu.be/1leZnr8vx4A


Hier geht´s zur Centered
Riding-Episode: https://anchor.fm/auftrab/embed/episodes/Centered-Riding-Gefhlvoll--schmerzfrei--anders-reiten-e10cof8/a-a5gcsfj
oder auf Youtube: https://youtu.be/78V9TFu7Z1o


Musik- und Soundrechte:
https://auftrab.eu/index.php/musik-und-soundrechte/


#Haudrauf #Haunichtdrauf #Olympia #Fünfkampf #Gerte #Peitsche
#Tierquälerei



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