Gerd Heuschmann: Pferdegerecht reiten nach Dienstvorschrift

Gerd Heuschmann: Pferdegerecht reiten nach Dienstvorschrift

49 Minuten

Beschreibung

vor 7 Monaten

Die Heeres-Dienstvorschrift 12 aus dem Jahr 1912 mag ein alter
Schinken sein. Aber man mag nicht glauben, was man von den alten
Meistern alles lernen kann. Mit der H.Dv 12 beschäftigt sich Dr.
Gerd Heuschmann, dafür bekannt, die klassische Reitkunst aus
anatomischer Sicht herzuleiten. Sprich zu zeigen, wie man durch
harmonisches Reiten sein Pferd nicht verschleißt.


Wie das genau funktioniert, steht eben schon in der H. Dv 12 au
der Fassung 1937 geschrieben. Die Heeres-Dienstvorschrift aus dem
Jahre Schnee beschreibt, was zu tun ist, aber erklärt nicht,
warum man dieses oder jenes macht. In der aktuellen AUF
TRAB-Podcastfolge unterhalte ich mich mit Gerd Heuschmann über
sein Buch „Neu kommentierte H.Dv. 12“, dass er noch gemeinsam mit
dem verstorbenen Altmeister Albrecht von Ziegner geschrieben hat.


Die H.Dv 12 legt beispielsweise großen Wert auf das korrekte
Reiten der Hufschlagfiguren und auf einen korrekten Sitz. Gerd
Heuschmann erinnert, dass das Pferd den Reiter ja nur spiegelt:
„Wenn Du steif auf einem Pferd sitzt, geht das Pferd steif.“


Auch in punkto Zügelhilfen kann man viel von der H.Dv.12 und Gerd
Heuschmann lernen: „Die Verbindung, die man als ausgebildeter
Reiter zwischen der Hand und dem Pferdemaul fühlt, das Gewicht,
das man in die Hand gelegt bekommt, das kommt vom Pferd. Die
Schubkraft der Hinterhand geht schwingend durch den Pferderücken
– dafür steht der Begriff der Losgelassenheit – und mündet darin,
dass das Pferd das Gebiss quasi nimmt und mir, ein von der
Versammlung abhängiges Gewicht in die Hand legt. Je versammelter
ein Pferd ist, umso leichter und weicher fühlt sich das an. Und
je größer und schwungvoller die Tritte, je mehr wird mir in die
Hand gelegt. Aber es bleibt immer weich. Wenn ich dann einwirke,
dann schließe ich meine Hand und öffne sie wieder oder ich drehe
mein Handgelenk minimal ein und gebe wieder nach.“ Im
Zusammenspiel mit treibendem Schenkel und einer erhöhten
Körperspannung im Sitz ergäbe das dann eine Parade. „Reduziert
auf die Hand ist es, dass ich sie schließe, kurzfristig mehr
Druck auf dem Zügel habe und sofort wieder weich werde. Die
positiven Effekte, die sich dann ergeben wie langsamer werden,
biegen, mehr Aufmerksamkeit etc. bewirkt das Nachgeben. Erst wenn
ich nachgegeben habe, ist es eine Parade.“


Mehr praktische Lektionen für einen geschmeidigen Sitz oder auch
für eine harmonische, nicht erzwungene Anlehnung gibt Gerd
Heuschmann in der aktuellen AUF TRAB-Podcastfolge. Viel
Hörvergnügen!


Ach ja, da hätte ich für Euch noch einen Veranstaltungstipp: AUF
TRAB ist selbst zu Gast und zwar auf der Apropos Pferd in Wiener
Neustadt vom 5. bis 8. Oktober. Beim Influencer Point könnt ihr
am Donnerstag und Samstag einmal live erleben, wie ein Podcast
entsteht. Ich hoffe wir sehen uns auf der Apropos Pferd.


Euer AUF TRAB-Podcasthost Julia Kistner, der sich freut,
wenn Du AUF TRAB weiterempfiehlst, bewertest, kommentierst und
abonnierst, damit Du keine Folge mehr verpassen kannst. Vor allem
aber bleib AUF TRAB, bis zum nächsten Samstag.


#Heeres-Dienstvorschrift #KlassischeReitkunst #reiten #Reithilfen
#Apropos_Pferd #Pferdemesse


Foto: Gerd Heuschmann/Bearbeitung AUF TRAB



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