Hallstatt Salzberg Portal des Förderstollens

Hallstatt Salzberg Portal des Förderstollens

Die Mundlöcher des Franz-Joseph-Horizonts
5 Minuten
Podcast
Podcaster

Beschreibung

vor 2 Jahren
Das Auffahren eines neuen Horizonts, das heißt: die Inangriffnahme
einer neuen Abbauebene, bedeutet immer ein wichtigen Schritt in der
Entwicklung eines Bergbaubetriebs, von dem am Tage, das heißt:
Außen, nur die Stolleneingänge, die sogenannten "Mundlöcher", in
Erscheinung treten. Daher ließ man bis in die Mitte des 20.
Jahrhunderts hinein der Gestaltung und Ausführung dieser
Stollenportale besondere Sorgfalt angedeihen. Der
Franz-Joseph-Horizont des Hallstätter Salzbergbaus wird über zwei
Mundlöcher erschlossen, die in einer Seehöhe von 735 Metern auf
beiden Seiten der Mühlbachschlucht liegen. Durch den orografisch
links gelegenen Förderstollen wurde sowohl das taube
Ausbruchsmaterial und die Rückstände des Laugwerkbetriebs, der
sogenannte "Werklaist", in den Mühlbach verstürzt als auch die
gewonnene Sole über die dort bereits bestehende Soleleitung zum
Sudhaus Ebensee abgeführt. Der Gewölbebogen des Mundlochs ist
statisch ideal in Form einer umgekehrten Kettenlinie gekrümmt,
wobei die Stärke des Gewölbes durch exakt behauene formschlüssige
Quader, deren Köpfe abwechselnd glatt und bossiert sind, klar
ablesbar wird. Ein dreigeteiltes Giebelfeld mit gekehltem
Kranzgesimse wirkt optisch dem Lasten des Gebirgsdrucks auf dem
Stollen entgegen. Das Quadermauerwerk des Portals ist aus Blöcken
von lokal gewonnen Kalkstein gefügt, sodass aus dem Spannungsfeld
zwischen Kunstform und Naturfarbe, zwischen Einfügung und stolzer
Selbstbehauptung eine Signifikante der Kulturlandschaft entsteht.

Kommentare (0)

Lade Inhalte...

Abonnenten

15
15
:
: