Die Phasen einer Beziehung TEIL 3

Die Phasen einer Beziehung TEIL 3

10 Minuten

Beschreibung

vor 3 Jahren

Die Phase der Teenager-Kinder


Die Kinder brauchen einen nicht mehr so sehr, man kann sich als
Ehepaar mal Zeit nehmen. Nun entstehen Freiräume, die allerdings
häufig eher als Leerräume betrachtet werden. Es fehlt etwas, das
Lachen der Kinder und der Quatsch, den sie am Esstisch über 15
Jahre gemacht haben. Doch jetzt ziehen sie sich zurück. Die
Teenagerzeit heute sieht zwar schon wieder anders aus als noch
vor 30 Jahren, viele Jugendliche sind nicht mehr so rebellierend
wie es ihre Elterngeneration war, doch egal wie wir das Blatt
wenden, emotional sind es nicht mehr unsere Kleinen. Je nach
Stärke der Rebellionsphase birgt dies ein großes
Konfliktpotential. Die Eltern haben unterschiedlich gute
Beziehungen zu den Kindern, sie lassen unterschiedlich viel
durchgehen und haben entsprechend viele Auseinandersetzungen
untereinander. Statt gemeinsam gegenüber dem Kind aufzutreten,
spaltet die Erziehung vermehrt die Einheit des Ehepaares. Ihr
solltet darauf achten. Nicht nur für eure Ehe ist es wichtig,
dass ihr an einem Strang zieht, auch für die Teenager ist es
weitaus wertvoller, ihre Eltern nun in Einheit zu erleben als ein
paar Privilegien hier und da extra zu bekommen.


Die Empty-Nest-Phase, wenn die ersten Kinder ausziehen, schließt
sich an diese Phase nahtlos an. Nun haben vor allem die Frauen
das Gefühl, dass Ihnen etwas fehlt. Ich hörte eine Mutter nach
der Hochzeit ihrer Tochter sagen: Eigentlich könnte ich ja jetzt
sterben, ich werde ja nicht mehr gebraucht. Solche Aussagen
machen es dem Ehepartner nicht leicht. Er hat das Gefühl, nicht
so wichtig zu sein wie die Kinder.


Die Midlife-Krise


Zeitgleich bahnt sich die Midlife-Krise an. Und nun verändert
sich nicht nur der Kontext unserer Familie sondern auch wir
selbst. Meiner Beobachtung nach haben die Männer eine verstärkte
Sicht auf sich Selbst. Durch das Älterwerden werden sie mit der
Endlichkeit ihres Lebens, ihres Einflusses und ihrer Kraft
konfrontiert. Sie kommen mit diesem Umbruch nicht gut klar und
versinken mitunter in Selbstmitleid. Andere kämpfen gegen diese
Veränderung an und versuchen durch neue Erfolge (z.B. bei Frauen)
ihre Jugend zu erhalten. Die Ehefrauen können scheinbar nur
tatenlos zusehen. Daneben steht ihre eigene Veränderung durch die
Wechseljahre. Die starke Identifikation als Mutter und
Verantwortliche für die Familie nimmt ab. Auch die Frau schaut
mehr auf sich selbst, jedoch eher mit neu erstarktem
Selbstbewusstsein. Sie sucht sich neue Betätigungsfelder und ist
häufig nicht bereit, dem Mann nun die Stütze zu sein, die er
braucht. Diese ganze Situation ist ein Pulverfass, dass viele
Paare nicht unbeschadet überstehen. Daher gibt es rund ein
Drittel aller Scheidungen nach dem 20. Ehejahr.


Es braucht nun neue gemeinsame Lebensinhalte. Ich kenne Paare,
die haben in dieser Zeit angefangen, einen
Selbstversorger-Bauernhof aufzubauen. Andere haben sich ein Haus
in den Bergen gebaut. Wieder andere ließen ihre Liebe zum Theater
wieder neu aufleben.


Die Gefahr ist nun, dass sich die Partner vom allgemeinen Trend
hinreißen lassen und denken: „Wenn ich mich nochmal neu verliebe,
dann kann ich wieder von vorne anfangen.“ Doch habe sowohl ich in
meiner Beratung als auch viele meiner Kollegen erlebt, dass dies
ein böser Trugschluss ist.


Wenn ein Paar es über die Wechseljahre-/Midlife-Krise schafft,
dann bleibt eine wirklich tiefe und freundschaftliche Bindung.
Die beiden kennen sich besser als jeden anderen, sie haben
unendlich viele Seelenanker gewonnen, ihre gemeinsame Geschichte
ist geprägt von vielen wunderbaren Höhen und dem erfolgreichen
Besiegen der Tiefen. Sie können die Welt nun nochmal ganz neu für
sich erfinden.
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