Surfactantproteine und ihre Vorstufen bei interstitiellen Lungenerkrankungen im Kindesalter
Beschreibung
vor 16 Jahren
Veränderungen des intrazellulären Metabolismus der
Surfactantproteine SP-C und SP-B sowie ihrer Vorstufen, sind in
manchen Fällen verantwortlich für chronische interstitielle
Lungenerkrankungen sowie unklare respiratorische Insuffizienz im
Kindesalter. Um Häufigkeit und mögliche diagnostische Bedeutung
dieser Veränderung zu untersuchen, analysierten wir die
bronchoalveolären Lavagen von Kindern mit unklaren ILE (ILD n=49),
unklarer respiratorischer Insuffizienz bei Neugeborenen (NG n=36)
und unklarer respiratorischer Insuffizienz bei nicht Neugeborenen
(n=7), im Vergleich zu Kindern ohne Lungenerkrankungen (n=12).
Matures SP-B fand sich in allen untersuchten Fällen und schloss so
eine SP- Defizienz biochemisch bei diesen Kindern aus. Die
Vorformen von SP-B, pro-SP-B fanden sich bei der überwiegenden
Mehrzahl der Kinder, neue oder unerwartete Banden ließen sich nicht
nachweisen. Eine biochemisches Fehlen von SP-C fanden wir bei elf
Proben; von diesen wurde eine genetisch auf Mutationen im SP-C Gen
untersucht, eine genetische SP-C-Defizienz ließ sich nicht
nachweisen. Zwei der elf Proben wurden für Mutationen im
ABCA-3-Transporter untersucht, diese ließen sich bei beiden
nachweisen. Des Weiteren zeigten sich bei vier Kindern Mutationen
im ABCA-3-Transporter ohne das SP-C biochemisch untersucht worden
war, sodass wir insgesamt bei sechs Kindern Mutationen im
codierenden Bereich für den ABCA-3-Transporter nachweisen konnten.
Fehlendes oder erniedrigtes SP-C in der Lavage weißt bei
entsprechender Klinik auf Defekte im SP-C oder ABCA-3-Gen hin.
Normalerweise findet sich kein pro-SP-C in der Lavage; wir konnten
allerdings Signale nachweisen. Bei einem der drei Patienten mit
genetisch determinierter SP-C-Defizienz zeigte die Probe Signale.
Die quantitative Auswertung der Surfactantproteinmengen ergab keine
Unterschiede zwischen den Gruppen. Leider wurde (und konnte
aufgrund fehlender DNA oder Einverständniserklärungen) nur bei
einem kleinen Teil der Kinder eine genetische Untersuchung
durchgeführt. Ebenso zeigte unsere Auswertung der durchgeführten
Diagnostik, dass viel zu selten weiterführende diagnostische
Maßnahmen wie HR-CT oder Biopsien vorgenommen wurden. Bei
persistierender Symptomatik sollte auch in dieser Altersgruppe
entgegen der aktuellen klinischen Alltagsvorgehensweise, nach
Ausschluss exogener Ursachen sowie von Systemerkrankungen, eine
definitive Diagnosestellung vorangetrieben werden. Nur so kann eine
ätiologische Einordnung erfolgen und es können rationale
Therapieeinsätze geplant werden.
Surfactantproteine SP-C und SP-B sowie ihrer Vorstufen, sind in
manchen Fällen verantwortlich für chronische interstitielle
Lungenerkrankungen sowie unklare respiratorische Insuffizienz im
Kindesalter. Um Häufigkeit und mögliche diagnostische Bedeutung
dieser Veränderung zu untersuchen, analysierten wir die
bronchoalveolären Lavagen von Kindern mit unklaren ILE (ILD n=49),
unklarer respiratorischer Insuffizienz bei Neugeborenen (NG n=36)
und unklarer respiratorischer Insuffizienz bei nicht Neugeborenen
(n=7), im Vergleich zu Kindern ohne Lungenerkrankungen (n=12).
Matures SP-B fand sich in allen untersuchten Fällen und schloss so
eine SP- Defizienz biochemisch bei diesen Kindern aus. Die
Vorformen von SP-B, pro-SP-B fanden sich bei der überwiegenden
Mehrzahl der Kinder, neue oder unerwartete Banden ließen sich nicht
nachweisen. Eine biochemisches Fehlen von SP-C fanden wir bei elf
Proben; von diesen wurde eine genetisch auf Mutationen im SP-C Gen
untersucht, eine genetische SP-C-Defizienz ließ sich nicht
nachweisen. Zwei der elf Proben wurden für Mutationen im
ABCA-3-Transporter untersucht, diese ließen sich bei beiden
nachweisen. Des Weiteren zeigten sich bei vier Kindern Mutationen
im ABCA-3-Transporter ohne das SP-C biochemisch untersucht worden
war, sodass wir insgesamt bei sechs Kindern Mutationen im
codierenden Bereich für den ABCA-3-Transporter nachweisen konnten.
Fehlendes oder erniedrigtes SP-C in der Lavage weißt bei
entsprechender Klinik auf Defekte im SP-C oder ABCA-3-Gen hin.
Normalerweise findet sich kein pro-SP-C in der Lavage; wir konnten
allerdings Signale nachweisen. Bei einem der drei Patienten mit
genetisch determinierter SP-C-Defizienz zeigte die Probe Signale.
Die quantitative Auswertung der Surfactantproteinmengen ergab keine
Unterschiede zwischen den Gruppen. Leider wurde (und konnte
aufgrund fehlender DNA oder Einverständniserklärungen) nur bei
einem kleinen Teil der Kinder eine genetische Untersuchung
durchgeführt. Ebenso zeigte unsere Auswertung der durchgeführten
Diagnostik, dass viel zu selten weiterführende diagnostische
Maßnahmen wie HR-CT oder Biopsien vorgenommen wurden. Bei
persistierender Symptomatik sollte auch in dieser Altersgruppe
entgegen der aktuellen klinischen Alltagsvorgehensweise, nach
Ausschluss exogener Ursachen sowie von Systemerkrankungen, eine
definitive Diagnosestellung vorangetrieben werden. Nur so kann eine
ätiologische Einordnung erfolgen und es können rationale
Therapieeinsätze geplant werden.
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