Vergleich der Lebensqualität onkologischer Patienten unter Strahlentherapie allein versus onkologischer Patienten unter Radiochemotherapie

Vergleich der Lebensqualität onkologischer Patienten unter Strahlentherapie allein versus onkologischer Patienten unter Radiochemotherapie

Beschreibung

vor 16 Jahren
Es wurden zwei heterogene Patientenkollektive mit unterschiedlichem
onkologischen Therapieansatz - Strahlentherapie allein vs.
Radiochemotherapie - bzgl. ihrer Lebensqualität, ihrer
medizinischen und soziodemografischen Daten miteinander verglichen.
Hierbei zeigte sich, dass die Patienten mit einer
Radiochemotherapie älter waren, einen niedrigeren Karnofsky-Index
hatten und sich in einem fortgeschritteneren Krankheitsstadium
(bzgl. der TNM-Klassifikation) befanden. Zudem wurden sie zu ca.
90% stationär behandelt. Patienten mit einer Strahlentherapie
allein wurden hingegen in einem annähernd ausgeglichenen Verhältnis
stationär und ambulant behandelt und zeigten einen sig. höheren
Anteil an weiblichen Patientinnen. Bzgl der soziodemografischen
Daten fand sich nur ein geringer Unterschied beim höchsten
Schulabschluß. Trotz der unterschiedlichen Ausgangssituation fanden
sich nur geringe Unterschiede in der Lebensqualität beider Gruppen.
So waren die Patienten mit Radiochemotherapie etwas höher belastet
(FBK), hatten phasenweise (zu Ti2) höhere Depressionswerte (SDS)
und zeigten zu Ti2 und Ti3 ein geringeres körperliches Wohlbefinden
(FACT-G). In den Fragen zum Betreuungsbedarf (BB) fanden wir bei
diesen Patienten auch ein verstärktes Interesse für eine
pflegerische Betreuung zu Hause. Keine Unterschiede zwischen beiden
Gruppen sahen wir in der Lebenszufriedenheit (FLZ), in der
Krankheitsverarbeitung (FKV) und in der sozialen Unterstützung
(SSS) der Patienten. Physische Parameter wie der Karnofsky-Index
konnten also nicht ohne weiteres als Maß für die Lebensqualität von
Patienten genommen werden, da hohe Werte hierbei nicht zwingend mit
einer hohen Lebensqualität korrelierten und vice versa (Mackworth
et al. 1992). Zudem wurde von Patienten die Toxizität einer
Hochdosispolychemotherapie nicht unisono mit einer geringeren
Lebensqualität gleichgesetzt (Coates 1987, Richards 1992). Trotzdem
fanden sich in der Literatur auch Hinweise auf den Einfluß
medizinischer Parameter beispielsweise auf die
Krankheitsverarbeitung (Buddeberg 1996, Faller et al. 1997) oder
die soziale Unterstützung (Dakof und Tailor 1990, Ell et al. 1992).
Die Lebensqualität der Patienten mit einer kombinierten
Radiochemotherapie war insgesamt nicht schlechter zu bewerten als
die der Vergleichsgruppe.

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