Einfluss einer perioperativen Omega-3-Fettsäure Infusion auf die hämodynamische Funktion bei kardiochirurgischen Bypasspatienten
Beschreibung
vor 16 Jahren
Herzchirurgische Eingriffe prädisponieren zu einer postoperativen
systemischen Entzündungsreaktion (SIRS). Das ausgedehnte
chirurgische Trauma, die Ischämie mit nachfolgender Reperfusion
während extrakorporaler Zirkulation und der Fremdoberflächenkontakt
durch Einsatz der HLM tragen dazu bei. Trotz Fortschritten auf den
Gebieten der Pharmakologie, der Perfusions-Technologie, des
kardiovaskulären Monitorings und der anästhesiologischen und
chirurgischen Techniken kommt es bei einem kleinen Teil der
Patienten zu einer schweren SIRS, dessen Ausmaß mit der Anzahl
postoperativer Komplikationen korreliert und in abgeschwächter Form
bei jedem Patienten auftritt. Ziel dieser Arbeit war es, den
Einfluss des ω-3-haltigen Omegaven auf die systemische
Entzündungsreaktion im Vergleich zu Sojabohnenöl zu untersuchen. Da
für den Einsatz von ω-3-Fettsäuren ein hemmender Effekt bei der
Entstehung einer SIRS und der beteiligten Mediatoren in einer Reihe
von Studien belegt wurde, war eine Studie zum Einfluss auf den
Katecholamin- und Volumenbedarf von Bedeutung. Dafür wurde eine
randomisierte, doppelblinde, plazebokontrollierte
Interventionsstudie an 40 kardiochirurgischen Patienten
durchgeführt, die sich einer Bypass-Operation unterzogen. Die
Probanden der Verumgruppe erhielten perioperativ vier Infusionen
mit Omegaven, um einen schnellen Einbau in die Zellmembran zu
gewährleisten. Die Gesamtmenge der applizierten Katecholamine in
den ersten 48 Stunden nach Operation war in der Verumgruppe
merklich geringer als in der Plazebogruppe, allerdings war der
Unterschied statistisch nicht signifikant. Die Flüssigkeitsbilanz
und die Volumensubstitution waren in beiden Gruppen nahezu
identisch. Auch die anderen Wirksamkeitsparameter wie kardiale
Arrhythmien, Volumengabe, maschinelle Beatmung, hämodynamische
Parameter, Intensiv- und Krankenhausverweildauer und die Erfassung
der Erkrankungsschwere durch SAPS II und TISS Score zeigten keine
relevanten Unterschiede zwischen den Behandlungsgruppen. Insgesamt
lässt sich feststellen, dass die meisten Patienten dieser Arbeit
präoperativ eine normale kardiale Pumpfunktion und keine
wesentlichen Begleiterkrankungen hatten und damit kein erhöhtes
Risiko für das Auftreten eines SIRS bestand. Eine Reihe von Autoren
haben eine eingeschränkte linksventrikuläre Pumpfunktion (EF
97 min) als die wesentlich Risikofaktoren für das Auftreten
eines SIRS beschrieben. Sicherlich wäre der Katecholaminbedarf bei
der Wahl einer Patientengruppe mit höherer Einschränkung der EF von
unter 40 % wesentlich höher. Neben den relativ gesunden Patienten
ist die geringe Fallzahl dieser Singlecenter Studie bestimmt
limitierender Faktor für ihre Aussagekraft. Anstelle der
ungünstigen Datenerhebung durch ein Singlecenter wäre eine größere
Fallzahl mit einem Multicenter-Design und Patienten, die ein
höheres Risiko für die Entstehung einer SIRS haben, zu fordern. Die
Anwendersicherheit und Verträglichkeit von ω-3-Fettsäuren an
kardiochirurgischen Patienten konnte auch in dieser Studie
bestätigt werden. So waren die AEs in Bezug auf die Gesamtzahl
aller Patienten und dem geringen Anteil dieser mit AEs in beiden
Gruppen vergleichbar. Jedoch waren das Auftreten und die Art
unterschiedlich. Bei den meisten Patienten der Plazebogruppe traten
die AEs während der Behandlungsphase mit Studienmedikation in Form
von Vorhofflimmern auf. Innerhalb der Verumgruppe traten hingegen
die AEs meist nach der Behandlungsphase mit Studienmedikation auf
und konnten oft in Verbindung mit chirurgischer Intervention und
Wundheilungsstörungen gebracht werden. Eine Reihe dieser AEs wie
Hämorrhagie, Hämatominfektion und Perikarderguß können mit einer
veränderten Blutgerinnung in Zusammenhang gebracht werden, wie sie
gewöhnlicherweise nach HLM auftritt. Trotz dem sonst als günstig
beschriebenen Einfluss von ω-3-Fettsäuren auf kardiovaskuläre
Erkrankungen und die Blutgerinnung traten diese AEs vermehrt in der
Verumgruppe auf. Dem unterschiedlichen Zeitpunkt für das Auftreten
von AEs, insbesondere dem Einfluss auf eine Entstehung von
Vorhofflimmern, sollte in Zukunft mehr Aufmerksamkeit geschenkt
werden. Ein protektiver Einfluss für das Entstehen von
Vorhofflimmern ist in letzter Zeit bereits in mehreren Studien
bestätigt worden. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass auch diese
Arbeit die gute Verträglichkeit und den positiven Einfluss von
Omegaven auf die systemische Entzündungsreaktion bei
herzchirurgischen Bypass-Patienten bestätigt.
systemischen Entzündungsreaktion (SIRS). Das ausgedehnte
chirurgische Trauma, die Ischämie mit nachfolgender Reperfusion
während extrakorporaler Zirkulation und der Fremdoberflächenkontakt
durch Einsatz der HLM tragen dazu bei. Trotz Fortschritten auf den
Gebieten der Pharmakologie, der Perfusions-Technologie, des
kardiovaskulären Monitorings und der anästhesiologischen und
chirurgischen Techniken kommt es bei einem kleinen Teil der
Patienten zu einer schweren SIRS, dessen Ausmaß mit der Anzahl
postoperativer Komplikationen korreliert und in abgeschwächter Form
bei jedem Patienten auftritt. Ziel dieser Arbeit war es, den
Einfluss des ω-3-haltigen Omegaven auf die systemische
Entzündungsreaktion im Vergleich zu Sojabohnenöl zu untersuchen. Da
für den Einsatz von ω-3-Fettsäuren ein hemmender Effekt bei der
Entstehung einer SIRS und der beteiligten Mediatoren in einer Reihe
von Studien belegt wurde, war eine Studie zum Einfluss auf den
Katecholamin- und Volumenbedarf von Bedeutung. Dafür wurde eine
randomisierte, doppelblinde, plazebokontrollierte
Interventionsstudie an 40 kardiochirurgischen Patienten
durchgeführt, die sich einer Bypass-Operation unterzogen. Die
Probanden der Verumgruppe erhielten perioperativ vier Infusionen
mit Omegaven, um einen schnellen Einbau in die Zellmembran zu
gewährleisten. Die Gesamtmenge der applizierten Katecholamine in
den ersten 48 Stunden nach Operation war in der Verumgruppe
merklich geringer als in der Plazebogruppe, allerdings war der
Unterschied statistisch nicht signifikant. Die Flüssigkeitsbilanz
und die Volumensubstitution waren in beiden Gruppen nahezu
identisch. Auch die anderen Wirksamkeitsparameter wie kardiale
Arrhythmien, Volumengabe, maschinelle Beatmung, hämodynamische
Parameter, Intensiv- und Krankenhausverweildauer und die Erfassung
der Erkrankungsschwere durch SAPS II und TISS Score zeigten keine
relevanten Unterschiede zwischen den Behandlungsgruppen. Insgesamt
lässt sich feststellen, dass die meisten Patienten dieser Arbeit
präoperativ eine normale kardiale Pumpfunktion und keine
wesentlichen Begleiterkrankungen hatten und damit kein erhöhtes
Risiko für das Auftreten eines SIRS bestand. Eine Reihe von Autoren
haben eine eingeschränkte linksventrikuläre Pumpfunktion (EF
97 min) als die wesentlich Risikofaktoren für das Auftreten
eines SIRS beschrieben. Sicherlich wäre der Katecholaminbedarf bei
der Wahl einer Patientengruppe mit höherer Einschränkung der EF von
unter 40 % wesentlich höher. Neben den relativ gesunden Patienten
ist die geringe Fallzahl dieser Singlecenter Studie bestimmt
limitierender Faktor für ihre Aussagekraft. Anstelle der
ungünstigen Datenerhebung durch ein Singlecenter wäre eine größere
Fallzahl mit einem Multicenter-Design und Patienten, die ein
höheres Risiko für die Entstehung einer SIRS haben, zu fordern. Die
Anwendersicherheit und Verträglichkeit von ω-3-Fettsäuren an
kardiochirurgischen Patienten konnte auch in dieser Studie
bestätigt werden. So waren die AEs in Bezug auf die Gesamtzahl
aller Patienten und dem geringen Anteil dieser mit AEs in beiden
Gruppen vergleichbar. Jedoch waren das Auftreten und die Art
unterschiedlich. Bei den meisten Patienten der Plazebogruppe traten
die AEs während der Behandlungsphase mit Studienmedikation in Form
von Vorhofflimmern auf. Innerhalb der Verumgruppe traten hingegen
die AEs meist nach der Behandlungsphase mit Studienmedikation auf
und konnten oft in Verbindung mit chirurgischer Intervention und
Wundheilungsstörungen gebracht werden. Eine Reihe dieser AEs wie
Hämorrhagie, Hämatominfektion und Perikarderguß können mit einer
veränderten Blutgerinnung in Zusammenhang gebracht werden, wie sie
gewöhnlicherweise nach HLM auftritt. Trotz dem sonst als günstig
beschriebenen Einfluss von ω-3-Fettsäuren auf kardiovaskuläre
Erkrankungen und die Blutgerinnung traten diese AEs vermehrt in der
Verumgruppe auf. Dem unterschiedlichen Zeitpunkt für das Auftreten
von AEs, insbesondere dem Einfluss auf eine Entstehung von
Vorhofflimmern, sollte in Zukunft mehr Aufmerksamkeit geschenkt
werden. Ein protektiver Einfluss für das Entstehen von
Vorhofflimmern ist in letzter Zeit bereits in mehreren Studien
bestätigt worden. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass auch diese
Arbeit die gute Verträglichkeit und den positiven Einfluss von
Omegaven auf die systemische Entzündungsreaktion bei
herzchirurgischen Bypass-Patienten bestätigt.
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