Bracketverlustrate und Effizienz der Prävention von Schmelzdemineralisationen bei Verwendung von flouridfreisetzenden self-etching Primern

Bracketverlustrate und Effizienz der Prävention von Schmelzdemineralisationen bei Verwendung von flouridfreisetzenden self-etching Primern

Beschreibung

vor 16 Jahren
Das Ziel der vorliegenden Untersuchung bestand darin,
festzustellen, ob Unterschiede bei der Verlustrate von Brackets bei
Verwendung von zwei verschiedenen self-etching Primern (SEP)
(TransbondTM Plus oder ClearfilTM Protect Bond) innerhalb eines
split-mouth-Designs vorhanden sind. Das weiteren sollte die
Effektivität von ClearfilTM Protect Bond bezüglich einer möglichen
Hemmung der Plaqueakkumulation und Demineralisation untersucht
werden. Dazu wurden in dieser prospektiven, longitudinalen,
klinischen Studie 24 gesunde Kinder (15 Mädchen und 9 Jungen) im
Alter zwischen 12 und 15 Jahren (Durchschittsalter 13,12)
untersucht. Die Probanden wiesen eine neutrale Bisslage (Klasse I),
milden bis moderaten Engstand, keine Entkalkungen, keine
Hypomineralisationen und eine adäquate Mundhygiene vor. Zum Einsatz
kamen kieferorthopädische Metallbrackets (equilibrium 2, Dentaurum,
Ispringen, Deutschland). Die Brackets wurden mit dem Adhäsiv
TransbondTM XT (3M Unitek, Monrovia, CA) befestigt. Während der
Baseline-Untersuchung wurde die frühere Karieserfahrung des
jeweiligen Patienten mittels des DMFS-Index erhoben. Eine Woche vor
dem Bonding und an jedem dritten Recall wurde der Plaque-Index (PI)
erhoben (Silness et al. 1964). Zudem wurde eine visuelle
Beurteilung (VR) des Zahnschmelzes, welcher das Bracket umgibt
(Bracketumfeld), inzisal und gingival am lateralen Schneidezahn und
am ersten Prämolaren durch die Verwendung eines modifizierten
Kariesindex (Ekstrand et al. 1998; Geiger et al. 1992; Marcusson et
al. 1997) erhoben. Bei der Baseline und während der weiteren
Untersuchung konnte mittels DIAGNOdent (KaVo, Biberach,
Deutschland) eine Laserfluoreszenz-Messung (LF) jeweils für den
gleichen Zahn erhoben werden. Um Unterschiede der gemessenen
DIAGNOdent-Werte feststellen zu können, wurden die Differenzen
zwischen den ersten Messungen und der jeweiligen Reevaluationen
errechnet. Über den Untersuchungszeitraum von 12 Monaten konnten
insgesamt 26 Verluste (5,4%) der insgesamt 480 in dieser Studie
aufgenommen Brackets an den Zähnen registriert werden. Obwohl
signifikant mehr Brackets bei Verwendung von ClearfilTM Protect
Bond sich lösten (P=0,002), war der Bracketgesamtverlust (5,4%)
klinisch akzeptabell. Die Verteilung der totalen Verlustrate im
Ober- und Unterkiefer zeigt, dass eine signifikant höhere
Verlustrate für den Oberkiefer festzustellen war (P=0,008). Der
Vergleich der konstruierten Kaplan-Maier-Überlebenskurven zeigte,
dass hinsichtlich des Verlustrisikos über den ganzen
Untersuchungszeitraum hinweg ein signifikanter Unterschied zu
Lasten der Brackets, die mit dem SEP ClearfilTM Protect Bond
befestigt wurden, vorhanden war. Bei Bracketverlust konnte nur eine
geringe Menge an Adhäsiv am Zahnschmelz festgestellt werden. Es kam
vielmehr zu Verlusten an der Schnittstelle zwischen Zahnschmelz und
Adhäsiv. Nebeneffekte im Sinne von Schmelzrissen oder
Schmelzfrakturen wurden nicht festgestellt. Der Plaque-Index (PI),
die visuelle Beurteilung (VR) sowie die Differenzen der Laser-
Fluoreszenzwerte zeigten keine statistisch signifikanten
Unterschiede zwischen den Zähnen, an denen die Brackets mit
ClearfilTM Protect Bond befestigt wurden und jenen mit TransbondTM
Plus (P>0,05).

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