Der Einfluss genetischer Variationen im NOS 1 Gen auf kognitive Phänotypen

Der Einfluss genetischer Variationen im NOS 1 Gen auf kognitive Phänotypen

Beschreibung

vor 16 Jahren
Kognitive Fähigkeiten werden sowohl durch genetische Faktoren als
auch durch Umweltfaktoren beeinflusst. In dieser Arbeit wurde eine
natürlich auftretende genetische Variation, ein
Basenaustauschpolymorphismus (SNP: single nucleotide polymorphism),
untersucht. Um herauszufinden, ob bei den zwei SNPs des NOS1
(neuronale Nitritoxidsynthase) - Gens (rs1353939 und rs693534) eine
Assoziation mit Kognition besteht, wurde mit neuropsychologisch
unauffälligen Probanden ein allgemeiner Intelligenztest (HAWIE-R:
Hamburg-Wechsler-Intelligenztest für Erwachsene, Revision 1991)
durch-geführt. Beim NOS1 SNP rs1353939 ergaben sich sowohl
hinsichtlich der Genotypverteilung als auch bezüglich der
Allelfrequenz keine signifikanten Assoziationen mit kognitiven
Fähigkeiten. Jedoch ergab sich ein statistischer Trend hinsichtlich
der Genotypverteilung im Untertest Zahlen-Symbol-Test des
Handlungsteils. AA-Homozygote schnitten vor den GG-Homozygoten und
den AG-Heterozygoten am besten ab. Bei der Analyse der
Genotypfrequenz des SNP rs693534 erzielten GG-Homozygote in Bezug
auf den Gesamt-, Verbal- und Handlungs-IQ die besten Ergebnisse.
Diese erreichten in den drei Untereinheiten Rechnerisches Denken,
Gemeinsamkeiten finden und Bilderordnen signifikant höhere
Rohpunktwerte als Träger des Genotyps AG und AA. Homozygote
AA-Träger schnitten lediglich besser im Untertest Figurenlegen ab.
Die Untersuchung der Allelfrequenz dieses Polymorphismus ergab nur
signifikante Assoziationen mit dem HAWIE-R im Handlungsteil in der
Subkategorie Bilderordnen. Hier schnitten G-Allelträger wiederum
besser ab als Träger des A-Allels. Es existieren keine
vergleichbaren Studien, bei denen die kognitiven Fähigkeiten und
Polymorphismen im NOS1 Gen untersucht wurden. Einige Tierstudien
zeigen einen Zusammenhang zwischen erhöhter Intelligenz und
erhöhter nNOS Aktivität. Auch wird NOS1 als ein Kandidatengen für
kognitive Defizite bei Schizophrenie- und Alzheimerpatienten
angesehen. Diese Studie liefert weitere Hinweise für NOS1 als
Kandidatengen im Rahmen von Intelligenzuntersuchungen und betont
den genetischen Anteil einzelner SNPs an der allgemeinen
Intelligenz g.

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