Untersuchungen zur Konstruktvalidität des Verhaltens- und Erlebensinventars (VEI) an einer klinischen Stichprobe
Beschreibung
vor 16 Jahren
Die vorliegende Dissertation umfasst mehrere Studien zur
Überprüfung der Konstruktvalidität des Verhaltens- und
Erlebensinventars (VEI) an einer psychiatrischen Stichprobe. Das
VEI ist die deutsche Adaption des Personality Assessment Inventory
(PAI), ein komplett neu entwickelter klinischer
Persönlichkeitsfragebogen (Morey, 1991). Die Adaption des PAI
beinhaltete die sorgfältige Übersetzung der Items, die Überprüfung
der Itemäquivalenz und einer abschließenden Überarbeitung der
Items. Die endgültige Version des VEI wurde an einer
repräsentativen Bevölkerungsstichprobe der Bundesrepublik (N=749)
normiert. Der Validierungsprozess eines neuen klinischen
Instruments erfordert die Bestimmung der konvergenten und
diskriminanten Validität. Im Zuge dessen wurde die Effektivität der
Validitätsskalen und –indizes des VEI im Vergleich zu denen des
Minnesota Multiphasic Personality Inventory-2 (MMPI-2; Butcher,
Dahlstrom, Graham, Tellegen & Kaemmer, 1989; deutsche Adaption:
Engel, 2000) untersucht. Die ursprünglichen Validitätsskalen
[Inkonsistenz (I), Seltenheit (S), Ungünstiger Eindruck (U) und
Günstiger Eindruck(G)] des VEI identifizierten 16% der Protokolle
als ungültig, wobei ein erhöhter I-Wert mit 7% der häufigste Grund
für Ausschluss war. Bei zusätzlicher Berücksichtigung der neueren
Validitätsindizes des VEI [Simulationsindex (MAL), Defensiv-Index
(DEF), Rogers Diskriminanzfunktion (RDF) und Cashels
Diskriminanzfunktion (CDF)] wurden anhand des DEF weiter 5% der
Protokolle als ungültig erklärt. Die jeweils ursprünglichen
Validitätsskalen der beiden Inventare fanden gleich viele ungültige
Bögen und zeigten insgesamt eine hohe Testübereinstimmung (73%).
Durch die vorliegenden Ergebnisse konnte die Gültigkeit der
Validitätsskalen und –indizes mit den empfohlenen Grenzwerten des
VEI nachgewiesen werden. Zur Überprüfung der diskriminanten
Validität der VEI-Skalen wurden die VEI-Mittelwertsprofile von acht
Diagnosegruppen (Angst, Depression, Manie, Schizophrenie, Paranoide
Schizophrenie, Alkoholmissbrauch, Borderline-Persönlichkeitsstörung
und Aufmerksamkeitsstörung) anhand von ICD-10-Diagnosen erstellt
und miteinander verglichen. Die konvergente Validität der
VEI-Skalen wurde anhand von Korrelationen mit inhaltlich ähnlichen
Skalen des MMPI-2 und des AMDP-Systems überprüft. Die Ergebnisse
sprachen insgesamt für eine gute Konstruktvalidität der VEI-Skalen.
Dabei zeigte sich eine gute Differenzierbarkeit der diagnostischen
Gruppen anhand der VEI-Skalen, wobei sich Gruppen mit deutlich
unterschiedlicher psychopathologischer Symptomatik besser von
einander unterschieden als Gruppen mit ähnlicher Symptomatik.
Weiterhin lieferten die Ergebnisse der Korrelationen vielfache
Unterstützung hinsichtlich der konvergenten Validität der einzelnen
VEI-Skalen. Die zugrundeliegenden Konstrukte der VEI-Skalen konnten
überwiegend bestätigt werden. Diese werden einzeln aufgeführt und
ausführlich beschrieben und diskutiert. Als letzte
Validierungsstudie wurde eine Replikation der Faktorenstruktur
anhand von Skaleninterkorrelationen und Faktorenanalyse
durchgeführt. Die Korrelationsmuster der VEI-Skalen zueinander
entsprachen den bisherigen Befunden. Die Faktorenstruktur des VEI
hinsichtlich Anzahl und Inhalte der extrahierten Faktoren
bestätigte frühere Ergebnisse bei der Analyse aller VEI-Vollskalen.
Bei ausschließlicher Berücksichtigung der klinischen Voll-skalen
ergaben sich in der vorliegenden Studie nur zwei anstatt der
überwiegend drei Faktoren. Die gute Replizierbarkeit der
Faktorenstruktur weist auf eine stabile Konstruktvalidität hin und
unterstützt die Annahme, dass die deutsche Version des PAI auf
ähnlichen Konstrukten basiert wie das amerikanische Original.
Insgesamt konnten die Untersuchungen einen guten Beitrag zur
Validierung des VEI leisten. Die Ergebnisse der einzelnen Studien
lieferten brauchbare Hinweise, dass das VEI eine gute
Konstruktvalidität besitzt und in der praktischen Anwendung als
unterstützendes klinisches Instrument bei der Diagnosefindung,
Therapieplanung und –evaluation einsetzbar ist.
Überprüfung der Konstruktvalidität des Verhaltens- und
Erlebensinventars (VEI) an einer psychiatrischen Stichprobe. Das
VEI ist die deutsche Adaption des Personality Assessment Inventory
(PAI), ein komplett neu entwickelter klinischer
Persönlichkeitsfragebogen (Morey, 1991). Die Adaption des PAI
beinhaltete die sorgfältige Übersetzung der Items, die Überprüfung
der Itemäquivalenz und einer abschließenden Überarbeitung der
Items. Die endgültige Version des VEI wurde an einer
repräsentativen Bevölkerungsstichprobe der Bundesrepublik (N=749)
normiert. Der Validierungsprozess eines neuen klinischen
Instruments erfordert die Bestimmung der konvergenten und
diskriminanten Validität. Im Zuge dessen wurde die Effektivität der
Validitätsskalen und –indizes des VEI im Vergleich zu denen des
Minnesota Multiphasic Personality Inventory-2 (MMPI-2; Butcher,
Dahlstrom, Graham, Tellegen & Kaemmer, 1989; deutsche Adaption:
Engel, 2000) untersucht. Die ursprünglichen Validitätsskalen
[Inkonsistenz (I), Seltenheit (S), Ungünstiger Eindruck (U) und
Günstiger Eindruck(G)] des VEI identifizierten 16% der Protokolle
als ungültig, wobei ein erhöhter I-Wert mit 7% der häufigste Grund
für Ausschluss war. Bei zusätzlicher Berücksichtigung der neueren
Validitätsindizes des VEI [Simulationsindex (MAL), Defensiv-Index
(DEF), Rogers Diskriminanzfunktion (RDF) und Cashels
Diskriminanzfunktion (CDF)] wurden anhand des DEF weiter 5% der
Protokolle als ungültig erklärt. Die jeweils ursprünglichen
Validitätsskalen der beiden Inventare fanden gleich viele ungültige
Bögen und zeigten insgesamt eine hohe Testübereinstimmung (73%).
Durch die vorliegenden Ergebnisse konnte die Gültigkeit der
Validitätsskalen und –indizes mit den empfohlenen Grenzwerten des
VEI nachgewiesen werden. Zur Überprüfung der diskriminanten
Validität der VEI-Skalen wurden die VEI-Mittelwertsprofile von acht
Diagnosegruppen (Angst, Depression, Manie, Schizophrenie, Paranoide
Schizophrenie, Alkoholmissbrauch, Borderline-Persönlichkeitsstörung
und Aufmerksamkeitsstörung) anhand von ICD-10-Diagnosen erstellt
und miteinander verglichen. Die konvergente Validität der
VEI-Skalen wurde anhand von Korrelationen mit inhaltlich ähnlichen
Skalen des MMPI-2 und des AMDP-Systems überprüft. Die Ergebnisse
sprachen insgesamt für eine gute Konstruktvalidität der VEI-Skalen.
Dabei zeigte sich eine gute Differenzierbarkeit der diagnostischen
Gruppen anhand der VEI-Skalen, wobei sich Gruppen mit deutlich
unterschiedlicher psychopathologischer Symptomatik besser von
einander unterschieden als Gruppen mit ähnlicher Symptomatik.
Weiterhin lieferten die Ergebnisse der Korrelationen vielfache
Unterstützung hinsichtlich der konvergenten Validität der einzelnen
VEI-Skalen. Die zugrundeliegenden Konstrukte der VEI-Skalen konnten
überwiegend bestätigt werden. Diese werden einzeln aufgeführt und
ausführlich beschrieben und diskutiert. Als letzte
Validierungsstudie wurde eine Replikation der Faktorenstruktur
anhand von Skaleninterkorrelationen und Faktorenanalyse
durchgeführt. Die Korrelationsmuster der VEI-Skalen zueinander
entsprachen den bisherigen Befunden. Die Faktorenstruktur des VEI
hinsichtlich Anzahl und Inhalte der extrahierten Faktoren
bestätigte frühere Ergebnisse bei der Analyse aller VEI-Vollskalen.
Bei ausschließlicher Berücksichtigung der klinischen Voll-skalen
ergaben sich in der vorliegenden Studie nur zwei anstatt der
überwiegend drei Faktoren. Die gute Replizierbarkeit der
Faktorenstruktur weist auf eine stabile Konstruktvalidität hin und
unterstützt die Annahme, dass die deutsche Version des PAI auf
ähnlichen Konstrukten basiert wie das amerikanische Original.
Insgesamt konnten die Untersuchungen einen guten Beitrag zur
Validierung des VEI leisten. Die Ergebnisse der einzelnen Studien
lieferten brauchbare Hinweise, dass das VEI eine gute
Konstruktvalidität besitzt und in der praktischen Anwendung als
unterstützendes klinisches Instrument bei der Diagnosefindung,
Therapieplanung und –evaluation einsetzbar ist.
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