Molekulare Mechanismen der viral-getriggerten Glomerulonephritis

Molekulare Mechanismen der viral-getriggerten Glomerulonephritis

Beschreibung

vor 14 Jahren
Es ist bereits bekannt, dass akute Infektionen zur Verschlechterung
einer vorbestehenden Glomerulonephritis führen können. Dies ist zum
Beispiel bei der Lupusnephritis, der IgA-Nephropathie oder der
renalen Vaskulitis der Fall (mesangioproliferative
Glomerulonephritiden). Chronische virale Infektionen (z.B.
Hepatitis C) können sogar eine de novo Glomerulonephritis auslösen.
Hierbei handelt es sich um eine Immunkomplex-Glomerulonephritis,
die durch die Bildung von Immunkomplexen aus eindringendem Antigen
und daraufhin gebildetem Antikörper entsteht. Die Immunkomplexe
werden über den Fc-Teil des Antikörpers erkannt. Ob die viralen
Komponenten dieser Komplexe auch direkt erkannt werden und von
welchen Zellen ist unbekannt. Neben der Bildung von Immunkomplexen
spielt die Produktion von Interferonen eine wichtige Rolle bei der
Entstehung von virusassoziierten Glomerulonephritiden. Die
Aktivierung der systemischen antiviralen Immunität führt zur
systemischen Interferonfreisetzung. Es wird angenommen, dass die
meisten Zellen Typ I-Interferone produzieren können, wenn sie viral
infiziert werden. So kann beispielsweise die TLR-3- vermittelte
Erkennung viraler dsRNA in den Inselzellen des Pankreas über lokale
IFN-a-Produktion eine autoimmune Inselzellzerstörung auslösen.
Dahingegen ist unklar, ob lokal produzierte Typ I-Interferone zur
Entstehung von irusassoziierten Glomerulonephritiden beitragen
können. Wurde Mäusen virale dsRNA injiziert, gelangte diese zu den
glomerulären Mesangialzellen. Mesangialzellen besitzen als einzigen
nukleinsäurespezifischen Toll-like Rezeptor den TLR-3 und
produzieren auf Stimulation durch virale dsRNA hin Interleukin-6
und CCL2. Ob dieser Effekt über den endosomalen TLR-3 oder über
zytosolische dsRNA-Rezeptoren abläuft und ob Mesangialzellen
überhaupt Interferone produzieren können, ist allerdings noch
unklar. Unsere Hypothese ist, dass Mesangialzellen virale RNA
sowohl TLR-abhängig als auch TLR-unabhängig erkennen können und
dass die virale RNA daraufhin ein angeborenes antivirales
Antwortprogramm, einschließlich der Produktion von Typ
I-Interferonen, in glomerulären Mesangialzellen aktiviert.

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