Monitoring der Atemfunktion mittels Kapnometrie bei Patienten mit akutem ischämischen Hirninfarkt
Beschreibung
vor 15 Jahren
Die Kapnometrie ist ein einfach anwendbares, nicht-invasives
Monitoringverfahren zur endexpiratorischen Messung des
Kohlenstoffdioxid-Gehaltes in der Atemluft und somit
Ventilationssituation des Patienten. Trotz der weiten Verbreitung
in der Anästhesie und in der Intensivmedizin fand die Kapnometrie
bei der Überwachung der Patienten mit einem zerebralen Infarkt
bisher nur wenig Anwendung. Ziel dieser prospektiven klinischen
Studie war es, Patienten mit frischen zerebralen Hirninfarkten auf
Unterschiede in der Ventilation im Vergleich zu gesunden Patienten
zu untersuchen und mögliche Zusammenhänge mit den Neuroscores,
Entzündungsparameter, biochemischen Marker für neurologische
Schädigung sowie Krankenhaus- und Reha- Liegedauer aufzudecken. Im
Untersuchungszeitraum von Juni 2003 bis August 2004 wurden 45
Patienten mit einem radiologisch gesicherten Schlaganfall und 25
Kontrollpatienten in die Studie aufgenommen. Die Messung dauerte
mindestens 2 Stunden und lag innerhalb der ersten 72 Stunden nach
Beginn der Schlaganfall- Symptomatik. Zu 3 verschiedenen
Zeitpunkten erfolgte eine Beurteilung der Neuroscores (Barthel-
Index und NIHSS): Aufnahme in die Klinik, Entlassung aus der
Klinik, Entlassung aus der Reha- Klinik. Es wurden NSE und Protein
S 100 sowie Leukozyten und CRP in Patientenblut bestimmt. Das
Messprotokoll wurde auf mögliche Messfehler und Einhalt der
Mindestmessdauer von 2 Stunden überprüft. Nach Abschluss der
Patientenakte wurden Liegedauer im Krankenhaus und in der Reha-
Klinik ermittelt. Patienten sind auf Vorhandensein der
Ausschlusskriterien überprüft worden. Die endgültige Patientenzahl
betrug 18 bei Kontrollpatienten und 34 bei Schlaganfallpatienten.
Diese Gruppe wurde nochmals in 2 Gruppen geteilt- Patienten mit
Schlaganfällen im Versorgungsgebiet A. cerebri media (23) und
Patienten mit anderen Schlaganfällen (11). Diese prospektive
klinische Studie zeigte, dass Patienten mit Schlaganfällen in den
ersten 72 Stunden nach Onset signifikant mehr zu Hyperventilation
neigen (58,8% der Messzeit) als Kontrollpatienten (36,1% der
Messzeit). In der Schlaganfallgruppe sind 2 Subgruppen
unterschieden worden: Schlaganfall im Versorgungsgebiet von A.
cerebri media und Schlaganfälle in den anderen zerebralen Arterien.
Die Hyperventilationswerte lagen für diese Gruppen etwa gleich
(57,6% und 58,3%), dafür neigten Patienten mit Media-
Schlaganfällen deutlich mehr zu Hypoventilation (23,7% gegen 0,7%).
• Die Korrelationsanalyse hat den Zusammenhang zwischen
Normoventilation und besseren Neuroscores gezeigt. Hyper- und
Hypoventilation korrelierte positiv mit den schlechteren
neurologischen Indices. • Ein signifikanter Zusammenhang der
Ventilation mit erhöhten Entzündungswerten konnte nicht
nachgewiesen werden. • Eine Korrelation der Ventilation mit NSE und
Protein S100 konnte nicht eindeutig nachgewiesen werden. • Für die
gesamte Gruppe der Schlaganfälle konnte kein eindeutiger
Zusammenhang der Ventilation mit dem Outcome nachgewiesen werden.
Die Korrelationsanalyse zeigte eine signifikante, leicht negative
Korrelation zwischen Normoventilation und Dauer des
Reha-Aufenthaltes bei Patienten mit „Media-Schlaganfällen“ und
positive Korrelation zwischen Hypoventilation und Liegedauer in der
Reha-Klinik. Bei Patienten mit „Nicht-Media Schlaganfällen“ bestand
eine positive Korrelation zwischen Normoventilation und
Krankenhausliegedauer sowie zwischen Hyperventilation und
Krankenhausliegedauer. Insgesamt legen die vorliegenden Ergebnisse
einen positiven Zusammenhang zwischen der Normoventilation und dem
Zustand des Patienten sowie Outcome nahe. Die Hyper- und
Hypoventilation sind mit einem ungünstigen Verlauf assoziiert. Das
macht umso deutlicher, dass Überwachung der Ventilation bei
Patienten mit frischen zerebralen Infarkten und Einhalten dieser im
Normbereich ganz wichtig ist. Die Kapnometrie eignet sich dazu
hervorragend durch einfache Anwendung und fehlende Invasivität. Die
Aussagekraft dieser Analyse ist durch eine kleine Fallzahl
eingeschränkt. Die Ergebnisse dieser Arbeit sind zu
Hypothesegenerierung geeignet, um weitere Studien mit größerer
Patientenanzahl anzustoßen. Diese könnten weitere Rolle des
Kohlenstoffdioxids bzw. Ventilation bei Schlaganfällen klären.
Monitoringverfahren zur endexpiratorischen Messung des
Kohlenstoffdioxid-Gehaltes in der Atemluft und somit
Ventilationssituation des Patienten. Trotz der weiten Verbreitung
in der Anästhesie und in der Intensivmedizin fand die Kapnometrie
bei der Überwachung der Patienten mit einem zerebralen Infarkt
bisher nur wenig Anwendung. Ziel dieser prospektiven klinischen
Studie war es, Patienten mit frischen zerebralen Hirninfarkten auf
Unterschiede in der Ventilation im Vergleich zu gesunden Patienten
zu untersuchen und mögliche Zusammenhänge mit den Neuroscores,
Entzündungsparameter, biochemischen Marker für neurologische
Schädigung sowie Krankenhaus- und Reha- Liegedauer aufzudecken. Im
Untersuchungszeitraum von Juni 2003 bis August 2004 wurden 45
Patienten mit einem radiologisch gesicherten Schlaganfall und 25
Kontrollpatienten in die Studie aufgenommen. Die Messung dauerte
mindestens 2 Stunden und lag innerhalb der ersten 72 Stunden nach
Beginn der Schlaganfall- Symptomatik. Zu 3 verschiedenen
Zeitpunkten erfolgte eine Beurteilung der Neuroscores (Barthel-
Index und NIHSS): Aufnahme in die Klinik, Entlassung aus der
Klinik, Entlassung aus der Reha- Klinik. Es wurden NSE und Protein
S 100 sowie Leukozyten und CRP in Patientenblut bestimmt. Das
Messprotokoll wurde auf mögliche Messfehler und Einhalt der
Mindestmessdauer von 2 Stunden überprüft. Nach Abschluss der
Patientenakte wurden Liegedauer im Krankenhaus und in der Reha-
Klinik ermittelt. Patienten sind auf Vorhandensein der
Ausschlusskriterien überprüft worden. Die endgültige Patientenzahl
betrug 18 bei Kontrollpatienten und 34 bei Schlaganfallpatienten.
Diese Gruppe wurde nochmals in 2 Gruppen geteilt- Patienten mit
Schlaganfällen im Versorgungsgebiet A. cerebri media (23) und
Patienten mit anderen Schlaganfällen (11). Diese prospektive
klinische Studie zeigte, dass Patienten mit Schlaganfällen in den
ersten 72 Stunden nach Onset signifikant mehr zu Hyperventilation
neigen (58,8% der Messzeit) als Kontrollpatienten (36,1% der
Messzeit). In der Schlaganfallgruppe sind 2 Subgruppen
unterschieden worden: Schlaganfall im Versorgungsgebiet von A.
cerebri media und Schlaganfälle in den anderen zerebralen Arterien.
Die Hyperventilationswerte lagen für diese Gruppen etwa gleich
(57,6% und 58,3%), dafür neigten Patienten mit Media-
Schlaganfällen deutlich mehr zu Hypoventilation (23,7% gegen 0,7%).
• Die Korrelationsanalyse hat den Zusammenhang zwischen
Normoventilation und besseren Neuroscores gezeigt. Hyper- und
Hypoventilation korrelierte positiv mit den schlechteren
neurologischen Indices. • Ein signifikanter Zusammenhang der
Ventilation mit erhöhten Entzündungswerten konnte nicht
nachgewiesen werden. • Eine Korrelation der Ventilation mit NSE und
Protein S100 konnte nicht eindeutig nachgewiesen werden. • Für die
gesamte Gruppe der Schlaganfälle konnte kein eindeutiger
Zusammenhang der Ventilation mit dem Outcome nachgewiesen werden.
Die Korrelationsanalyse zeigte eine signifikante, leicht negative
Korrelation zwischen Normoventilation und Dauer des
Reha-Aufenthaltes bei Patienten mit „Media-Schlaganfällen“ und
positive Korrelation zwischen Hypoventilation und Liegedauer in der
Reha-Klinik. Bei Patienten mit „Nicht-Media Schlaganfällen“ bestand
eine positive Korrelation zwischen Normoventilation und
Krankenhausliegedauer sowie zwischen Hyperventilation und
Krankenhausliegedauer. Insgesamt legen die vorliegenden Ergebnisse
einen positiven Zusammenhang zwischen der Normoventilation und dem
Zustand des Patienten sowie Outcome nahe. Die Hyper- und
Hypoventilation sind mit einem ungünstigen Verlauf assoziiert. Das
macht umso deutlicher, dass Überwachung der Ventilation bei
Patienten mit frischen zerebralen Infarkten und Einhalten dieser im
Normbereich ganz wichtig ist. Die Kapnometrie eignet sich dazu
hervorragend durch einfache Anwendung und fehlende Invasivität. Die
Aussagekraft dieser Analyse ist durch eine kleine Fallzahl
eingeschränkt. Die Ergebnisse dieser Arbeit sind zu
Hypothesegenerierung geeignet, um weitere Studien mit größerer
Patientenanzahl anzustoßen. Diese könnten weitere Rolle des
Kohlenstoffdioxids bzw. Ventilation bei Schlaganfällen klären.
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