Prognose unter intensivmedizinischer Behandlung von Patienten mit einer hämatologisch/onkologischen Grunderkrankung vs. Patienten mit einer allgemein-internistischen Grunderkrankung
Beschreibung
vor 15 Jahren
Hintergrund und Ziel: Die Notwendigkeit für eine
intensivmedizinische Behandlung wird insbesondere für Patienten mit
einer hämatoonkologischen Erkrankung häufig mit einer sehr
schlechten oder gar infausten Prognose verbunden. Diesbezüglich den
aktuellen Status für die Patienten einer Intensivstation des
Klinikums Großhadern in München herauszufinden, war unter anderem
Ziel dieser Arbeit. Weitere Ziele hierbei waren die Beschreibung
des gesamten Patientenkollektives und dessen Therapien im Rahmen
ihres Aufenthaltes, mit der Darstellung der Letalitäten der
Patienten auf der ICU, während ihres Krankenhausaufenthaltes und im
Anschluss daran. Schließlich sollten vor allem zwei Gruppen –
Patienten mit einer hämatoonkologischen Grunderkrankung und
Patienten mit einer anderen allgemein-internistischen
Grunderkrankung - im Hinblick auf ihre Beatmungstherapie, ihre
Katecholamintherapie und ihre Letalität miteinander verglichen
werden. Patienten und Methode: Betrachtet wurde das gesamte
Patientenkollektiv der Intensivstation F2b/c der Medizinischen
Klinik III des Universitätsklinikums Großhadern in München
innerhalb eines Zeitraumes von einem Jahr. Insgesamt wurden 391
Patienten/Aufenthalte in die Untersuchung eingeschlossen. Alle
relevanten Daten wurden aus den Patientenakten in eine speziell auf
die Intensivstation abgestimmte elektronische MySQL-Datenbank
eingetragen. Darin wurde jeder Patient/jede Patientin an jedem
Aufenthaltstag auf der Intensivstation mit sämtlichen relevanten
Angaben der Erkrankung, des Gesundheitszustandes, der
therapeutischen Maßnahmen, der prognostischen Faktoren und der
klinischen Werte eingetragen. Ergebnisse: 65,2% der 391 Patienten
waren männlich, 34,8% weiblich. 109 Patienten (= 27,9%) wiesen als
Grunderkrankung eine hämatologische Neoplasie auf, 83 Patienten (=
21,2%) einen soliden Tumor, 66 Patienten (= 16,8%) eine
Lebererkrankung, 48 Patienten (= 12,3%) eine Herz-Gefäßerkrankung,
19 Patienten (= 4,9) eine Magen-/Darmerkrankung, 53 Patienten (=
13,6%) eine andere und 13 Patienten (= 3,3%) keine Grunderkrankung.
152 Patienten (= 38,9%) mussten auf der ICU invasiv beatmet werden.
251 Patienten (= 64,2%) benötigten Katecholamine. Die ICU-Letalität
betrug 24,0% (= 94 Patienten), die Krankenhausletalität 37,9% (=
148 Patienten). Es wurden insgesamt 109 Patienten (= 27,9%), die an
einer hämatoonkologischen Grunderkrankung litten, von denen 30 (=
27,5%) stammzelltransplantiert waren, mit insgesamt 282 Patienten
(= 72,1%), die an einer anderen allgemein-internistischen
Grunderkrankung litten, verglichen. Von den Patienten mit einer
hämatoonkologischen Grunderkrankung wurden 57 Patienten (= 52,3%)
invasiv beatmet und 82 Patienten (= 75,2%) waren
katecholaminpflichtig. Die ICU-Letalität betrug 36,7% (= 40
Patienten). Von den Patienten mit einer allgemein-internistischen
Grunderkrankung wurden 95 Patienten (= 33,7%) beatmet und 169
Patienten (= 59,9%) waren katecholaminpflichtig. Die ICU-Letalität
betrug 19,1% (= 54 Patienten). Schlussfolgerung: Die
Grunderkrankung selbst hat nicht den größten Einfluss auf das
Versterben der Patienten. Entscheidend für das Überleben ist vor
allem die Anzahl der Organversagen. Eine Aufnahme von Patienten mit
einer hämatoonkologischen Grunderkrankung auf die Intensivstation
sollte nicht als aussichtslos betrachtet werden.
intensivmedizinische Behandlung wird insbesondere für Patienten mit
einer hämatoonkologischen Erkrankung häufig mit einer sehr
schlechten oder gar infausten Prognose verbunden. Diesbezüglich den
aktuellen Status für die Patienten einer Intensivstation des
Klinikums Großhadern in München herauszufinden, war unter anderem
Ziel dieser Arbeit. Weitere Ziele hierbei waren die Beschreibung
des gesamten Patientenkollektives und dessen Therapien im Rahmen
ihres Aufenthaltes, mit der Darstellung der Letalitäten der
Patienten auf der ICU, während ihres Krankenhausaufenthaltes und im
Anschluss daran. Schließlich sollten vor allem zwei Gruppen –
Patienten mit einer hämatoonkologischen Grunderkrankung und
Patienten mit einer anderen allgemein-internistischen
Grunderkrankung - im Hinblick auf ihre Beatmungstherapie, ihre
Katecholamintherapie und ihre Letalität miteinander verglichen
werden. Patienten und Methode: Betrachtet wurde das gesamte
Patientenkollektiv der Intensivstation F2b/c der Medizinischen
Klinik III des Universitätsklinikums Großhadern in München
innerhalb eines Zeitraumes von einem Jahr. Insgesamt wurden 391
Patienten/Aufenthalte in die Untersuchung eingeschlossen. Alle
relevanten Daten wurden aus den Patientenakten in eine speziell auf
die Intensivstation abgestimmte elektronische MySQL-Datenbank
eingetragen. Darin wurde jeder Patient/jede Patientin an jedem
Aufenthaltstag auf der Intensivstation mit sämtlichen relevanten
Angaben der Erkrankung, des Gesundheitszustandes, der
therapeutischen Maßnahmen, der prognostischen Faktoren und der
klinischen Werte eingetragen. Ergebnisse: 65,2% der 391 Patienten
waren männlich, 34,8% weiblich. 109 Patienten (= 27,9%) wiesen als
Grunderkrankung eine hämatologische Neoplasie auf, 83 Patienten (=
21,2%) einen soliden Tumor, 66 Patienten (= 16,8%) eine
Lebererkrankung, 48 Patienten (= 12,3%) eine Herz-Gefäßerkrankung,
19 Patienten (= 4,9) eine Magen-/Darmerkrankung, 53 Patienten (=
13,6%) eine andere und 13 Patienten (= 3,3%) keine Grunderkrankung.
152 Patienten (= 38,9%) mussten auf der ICU invasiv beatmet werden.
251 Patienten (= 64,2%) benötigten Katecholamine. Die ICU-Letalität
betrug 24,0% (= 94 Patienten), die Krankenhausletalität 37,9% (=
148 Patienten). Es wurden insgesamt 109 Patienten (= 27,9%), die an
einer hämatoonkologischen Grunderkrankung litten, von denen 30 (=
27,5%) stammzelltransplantiert waren, mit insgesamt 282 Patienten
(= 72,1%), die an einer anderen allgemein-internistischen
Grunderkrankung litten, verglichen. Von den Patienten mit einer
hämatoonkologischen Grunderkrankung wurden 57 Patienten (= 52,3%)
invasiv beatmet und 82 Patienten (= 75,2%) waren
katecholaminpflichtig. Die ICU-Letalität betrug 36,7% (= 40
Patienten). Von den Patienten mit einer allgemein-internistischen
Grunderkrankung wurden 95 Patienten (= 33,7%) beatmet und 169
Patienten (= 59,9%) waren katecholaminpflichtig. Die ICU-Letalität
betrug 19,1% (= 54 Patienten). Schlussfolgerung: Die
Grunderkrankung selbst hat nicht den größten Einfluss auf das
Versterben der Patienten. Entscheidend für das Überleben ist vor
allem die Anzahl der Organversagen. Eine Aufnahme von Patienten mit
einer hämatoonkologischen Grunderkrankung auf die Intensivstation
sollte nicht als aussichtslos betrachtet werden.
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