#29 Der Fall Ben: Den Herzenseltern entrissen!

#29 Der Fall Ben: Den Herzenseltern entrissen!

59 Minuten

Beschreibung

vor 4 Monaten
Etwas hilflos steht der kleine Ben auf dem Gehsteig in seinem
bayerischen Heimatort. Die Sonne brennt. Es ist Hochsommer. Der
Blick des 12-Jährigen fällt auf die vielen Koffer am Straßenrand.
„Nein, nicht den! Den da hinten!“, schreit sein Stiefvater in die
Richtung von Bens Mutter. Sie schweigt und schaut etwas verwirrt
umher. „Mensch, den grauen… ja den! Ist das denn so schwierig?“,
schiebt er energisch hinterher. Die Stimmung ist hektisch,
angespannt und aggressiv. Wie immer. Ben steht scheinbar anteilslos
neben dem Auto. Sein Kopf senkt sich Richtung Boden. Ben will das
alles nicht. Er will nicht packen. Er will nicht mitfahren, denn er
ahnt, was kommen wird. In diesem Moment greift jemand nach seiner
Hand. Der Junge blickt auf und schaut in das Gesicht von Christel.
Mit ihrem warmen, freundlichen Lächeln schaut sie Ben aufmunternd
an. Christel, das ist die Frau, die nur drei Häuser weiter lebt,
zusammen mit ihrem Mann Gerd. Sie sind Nachbarn, aber für Ben sind
sie so viel mehr. Christel geht leicht in die Knie und nimmt Ben
fest in den Arm. „Alles wird gut“, flüstert sie ihm leise und
freundlich zu, „alles wird gut.“ Ben kommen die Tränen. Er möchte
nicht weg, er möchte nicht die beiden Menschen verlieren, die ihm
so viel bedeuten. „Willst du da nur rumstehen? Wo ist deine Tasche?
Mensch, jetzt beweg dich!“, schreit ihn sein Stiefvater in diesem
Moment an. Hektisch greift seine Mutter nach einer Tasche, der
letzten auf dem Gehweg, und stopft sie in das volle Auto. Dann
greift sie nach Ben. „Komm endlich“, und zerrt ihn grob ins Auto.
Bens Hand löst sich unsanft von Christels. „Ja, tschüss dann“, ruft
seine Mutter ihren Nachbarn beiläufig zu, dann schließen sich auch
schon die Autotüren mit einem lauten Knall. Ben sitzt auf der
Rückbank. Dass er noch immer leise weint, nimmt seine Mutter nicht
wahr. Ben blickt aus dem Fenster. Er sieht Christel und Gerd vor
ihrem Haus. Dem einzigen Ort, an dem sich der Junge je sicher und
geborgen gefühlt hat. Der einzige Ort, an dem man ihm das gegeben
hat, wonach er sich so sehr sehnt: Liebe! Auch Christel und Gerd
weinen. Nein, diese beiden sind keine Nachbarn. Diese beiden sind
die wichtigsten Menschen in Bens Leben. Bis jetzt. Ben ahnt nicht,
was ihn nun erwartet. Und er ahnt nicht, dass er Christel und Gerd
nie wieder sehen wird. Bis heute. 35 Jahre später bittet Ben Julia
Leischik und das „Bitte melde Dich“-Team um Hilfe. Denn Christel
und Gerd sind spurlos verschwunden. Und Julia macht sich auf die
Suche nach den beiden Menschen, die Ben nie vergessen hat. Service
Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ Telefonnummer: 116 016. Das
Beratungsangebot ist anonym, kostenfrei und in 18 Fremdsprachen
verfügbar. www.hilfetelefon.de Kontakt Info@SpurlosPodcast.de
Instagram https://instagram.com/julia_leischik
https://instagram.com/this_is_michael_strasser Redaktion Sylvia
Lutz Susanne Sandyk Franziska Böhmer Ton Migo Fecke (Soundhouse)
Eine Produktion der StellaLuisa GmbH In Zusammenarbeit mit Endemol
Shine Germany und Rainer Laux Productions Du möchtest mehr über
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Rabatte: https://linktr.ee/spurlos_podcast
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