Bildungseinrichtungen im sozialen und räumlichen Kontext

Bildungseinrichtungen im sozialen und räumlichen Kontext

Beschreibung

vor 11 Jahren
Die Stadtplanung ist zunehmend mit sozialräumlichen
Segregationsprozessen und „gespaltenen Städten“ konfrontiert, die
mit gesellschaftlicher Marginalisierung und Ausgrenzung sozial
benachteiligter Bevölkerungsgruppen einhergehen. Insbesondere
Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund wachsen zum Teil
in problembelasteten Stadtvierteln auf, in denen die einheimische
Bevölkerung zur Minderheit geworden ist, was zur Entwicklung von
Parallelgesellschaften oder ethnischen Enklaven führen kann. Auch
im Bildungssystem lassen sich vielfältige Aspekte von Integration
und Segregation beobachten. Besonders gravierend stellt sich die
Bildungssituation für die Bewohner sogenannter Problemviertel dar,
unter denen Immigranten mit niedrigem sozioökonomischen Status
meistens überrepräsentiert sind und deren Kinder sich nur geringe
Chancen auf dem Arbeitsmarkt einrechnen können. In Luxemburg ist
man sich der Bedeutung dieses Themas zunehmend bewusst. Die
besondere Sprachensituation Luxemburgs sowie die außergewöhnlich
hohe Zahl an Migranten führen dazu, dass sich auch in Luxemburg
sozialräumliche Segregationsprozesse identifizieren lassen. Im
Rahmen der Sozialplanung Luxemburgs wird die soziale
Bevölkerungsstruktur genauer analysiert. Integration fängt
bereits in der Schule, wenn nicht sogar in der Vorschule an.
Deswegen sind Maßnahmen zur Integration von sozial benachteiligten
Kindern in den Schulen und im Umfeld der Schulen besonders wichtig.
Mein Promotionskonzept bezieht sich auf die Erweiterung der
schulischen und außerschulischen Fördermöglichkeiten, die
erforderlich sind, um hauptsächlich in sozial benachteiligten
Stadtvierteln der Stadt Luxemburg ein lokales Netzwerk zu schaffen,
das erlaubt Bewohner und insbesondere Kinder besser zu integrieren.
Ein zentrales Anliegen der Arbeit ist deswegen die Untersuchung der
Kooperation zwischen Schulen und der Gemeinde in den jeweiligen
Schulbezirken. Dabei stellt die Analyse des sozialen Hintergrunds
der Schüler und die Gegebenheiten des jeweiligen Einzugsgebietes
der Schule den Ausgangspunkt für diese Untersuchung dar. Eine rein
quantitativ ausgerichtete statistische Analyse reicht natürlich
nicht aus, um die „Problemschulen“ zu untersuchen. Ergänzend zu
den Ergebnissen der Berechnung eines sozialen Indexes für die
Schulbezirke werden in ausgewählten Beispielen qualitative
Fallstudien durchgeführt, in denen die Wechselwirkungen zwischen
schulischen Aktivitäten und kommunalplanerischen Mitteln genauer
untersucht werden.

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