Analyse und Bewertung von Naturgefahren als Grundlage für ein nachhaltiges Naturgefahrenmanagement in Gebirgssystemen SO-Kasachstans am Beispiel des Ile-Alatau

Analyse und Bewertung von Naturgefahren als Grundlage für ein nachhaltiges Naturgefahrenmanagement in Gebirgssystemen SO-Kasachstans am Beispiel des Ile-Alatau

Beschreibung

vor 16 Jahren
Den Fragen der Erarbeitung des Naturgefahrenmanagements in
Gebirgsystemen SO-Kasachstans und in den Ländern des Zentralasiens
insgesamt wurde bisher keine gebührende Aufmerksamkeit zuteil. Die
Naturkatastrophen der letzten Jahrzehnte sowie die Erfahrung mit
Maßnahmen zum Schutz des Ile-Alatau vor Naturgefahren haben
gezeigt, dass die Lösung dieser Probleme für die weitere
nachhaltige Entwicklung dieser Region von erstrangiger Bedeutung
ist. In dieser Arbeit wurde vom Autor umfangreiches Material zur
komplexen Untersuchung der Gebiete des Ile-Alatau zusammengetragen
und analysiert (u. a. durch eigene Forschungen, die im Rahmen der
Forschungsprojekte des Institutes für Geografie des Ministeriums
für Bildung und Wissenschaft der Republik Kasachstan durchgeführt
wurden). Die Hauptmethoden der Arbeit waren Auswertung vorhandener
Daten- und Kartenmaterialien, Auswertung von Fernerkundungsdaten,
eigene Geländearbeiten und Kartierungen zu Naturrisiken, Recherchen
bei Behörden, Befragungen. In der Dissertation wurden zunächst die
Naturbedingungen (u. a. Orographie, Relief, Geologie, Klima und
Vegetation) sowie der Stand der Naturrisikoforschung im Ile-Alatau
dargestellt. Eine Klassifikation der wichtigsten Naturgefahren im
Ile-Alatau wurde vorgenommen und die historischen Naturkatastrophen
beschrieben. Die Statistiken und Materialien über den durch
Lawinen, Muren und Erdrutsche entstandenen Schaden wurden
untersucht. Die regionale und zeitliche Verteilung, die
Charakteristik, Ursachen und Auswirkungen der ausgewählten
Naturgefahren (Lawinen, Muren, Hangrutschungen,
Bergstürze/Steinschläge) wurden analysiert. Es wurden Daten über
die Verteilung gefährdeter Zonen in den Einzugsgebieten des Ile
Alatau angeführt. Die Analyse dieser Daten hat gezeigt, wo die
Lawinengefahr im Ile-Alatau territorial am stärksten verbreitet
ist. Im zentralen Teil sind über 50 % der Fläche davon betroffen.
Die maximale Murengefahr wird auch im zentralen Teil des Ile-Alatau
verzeichnet. Die größten Bergstürze und Hangrutschungen wurden von
Erdbeben verursacht. Alle diese untersuchten Naturprozesse mit
verschiedenen Auswirkungen finden im untersuchten Gebiet jährlich
statt. Auf dieser Basis der Analyse wurde dann das Risiko bewertet,
das von den ausgewählten Naturgefahren ausgeht. Grundlage dafür war
die Analyse der Häufigkeit, der Verbreitung und des Ausmaßes der
Prozesse. Eine Einteilung des Gebiets nach Gefährdung durch
natürliche Prozesse und nach deren Risiko wurde vorgenommen. Dazu
wurden Karten der Naturgefahren und deren Risiko erstellt. Nach
Datenschutzgesetz der Republik Kasachstan darf der Autor keine
Karten in Großmaßstab veröffentlichen. Diese sind nur zur internen
Benutzung in Kasachstan zugelassen. Die zur Zeit getroffenen
Schutzmaßnahmen im Ili-Alatau wurden unter Bewertung ihrer
Wirksamkeit untersucht. Die ökonomische Effektivität der
Durchführung der Lawinenschutzmaßnahmen wurde für das Einzugsgebiet
des Flusses Kischi Almaty berechnet. Ein unter den Bedingungen des
Ile-Alatau am besten geeignetes Schema des Naturgefahren- und
Risikomanagements bei Umsetzung von Präventivmaßnahmen, bei
Sicherungs- und Rettungsmaßnahmen und bei
Wiederherstellungsmaßnahmen wurde vorgeschlagen. Die Arbeit enthält
ebenfalls Empfehlungen zur Verbesserung der Funktion der Dienste
des Naturgefahrenmanagements. Konkrete Empfehlungen zum Schutz des
Territoriums und der Bevölkerung vor Naturgefahren und zur
Verminderung des Schadens wurden gegeben. Gebiete, die von den
natürlichen Prozessen am stärksten gefährdet sind, wurden erfasst
und die notwendigen optimalen Maßnahmen für ihren Schutz empfohlen.
Die Erfahrung der im Ile-Alatau durchgeführten Arbeiten ermöglicht
es, Naturgefahren zu analysieren und zu bewerten, um ein
Naturgefahrenmanagement zu erarbeiten, das eine nachhaltige
Entwicklung auch in anderen Gebirgssystemen Kasachstans und in
anderen Ländern Zentralasiens gewährleistet.

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