Beschreibung

vor 4 Jahren
Was können wir aus dem Verständnis von Betzalel als einem Künstler
und dem Mischkan als seinem Kunstwerk mitnehmen?  Wir sind mit
diesen beiden Parschiot diese Woche, Wajakel-Pekudei, am Ende des
zweiten Buches der Tora, Sefer Schmot. Eines der auffälligen
Merkmale des Buches ist der Verfall des Glaubens an Gott kurz nach
dem Erleben der grössten Wunder. Nicht einmal die Rettung durch die
grosse Spaltung des Meeres führte dazu, dass Gott treue Anhänger
fand. Nur wenige Tage später bat das Volk darum, wieder nach
Ägypten zurückzukehren. Stattdessen wird uns gezeigt, dass die
religiösen Haltungen der Ehrfurcht und des Glaubens von uns selbst
entwickelt werden müssen. Wir entwickeln uns religiös unter anderem
dadurch, dass wir die Welt um uns herum erleben und erfahren. Durch
den Gebrauch unserer Sinne kann sich unsere Verbindung zu Gott
verstärken. Das Herstellen eines Altars, auf dem Weihrauch
verwendet wird, um einen einprägsamen Geruch zu erzeugen, und der
Einsatz eines Chors im Tempel, um den Klang mit Gott zu verbinden,
waren Werkzeuge, um Gefühle zu entwickeln, die zur Treue führen.
Die Beschäftigung eines Künstlers, um eine Wohnstätte für Gott zu
gestalten, waren Gottes Versuche, ein Volk zu entwickeln, das
seiner Tradition treu ist. Die Schönheiten im Mischkan können auch
von uns heute geschaffen werden. Die Tora sagt uns in dieser Woche,
dass unsere Verbindung zu Gott in ähnlicher Weise von unseren
Sinnen beeinflusst werden sollte. Wir entwickeln Teile unserer
Treue zu unserer Tradition durch den Geruch der Besamim während der
Havdala, die Klänge der Kinder, die Ma Nischtana singen, die
Ähnlichkeiten zwischen unserem Charoset und dem Ziegelstein auf
unserem Seder-Tisch, der Geschmack von Mahlzeiten, deren Rezept von
Generation zu Generation weitergegeben wurde, und die Schönheit
unserer Synagogen und Schabbat-Tische. Unsere Tradition vergleicht
unseren Esstisch mit dem Altar im Mischkan. Wir müssen uns ein
Beispiel an Betzalel nehmen und mit und um unseren Esstischen,
Synagogen und Häusern Emotionen vermitteln. Emotionen, die dem
Wandel von Generation zu Generation standhalten. 

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