DOK – Wir sind die Schweiz vom 05.08.2021 (Staffel 2, Folge 5)

DOK – Wir sind die Schweiz vom 05.08.2021 (Staffel 2, Folge 5)

Die Schweiz ist ein Land, in dem man gerne lebt, ein Land, in dem eigentlich alles funktioniert. Viele Menschen tragen Tag für Tag dazu bei. Sie arbeiten im Hintergrund und sind ein wichtiger Teil der Schweizer Identität, auch wenn sie keine Zeitungsa ...
43 Minuten

Beschreibung

vor 2 Jahren
Die Schweiz ist ein Land, in dem man gerne lebt, ein Land, in dem
eigentlich alles funktioniert. Viele Menschen tragen Tag für Tag
dazu bei. Sie arbeiten im Hintergrund und sind ein wichtiger Teil
der Schweizer Identität, auch wenn sie keine Zeitungsartikel füllen
und nur ihr privates Umfeld ihre Namen kennt. Tatiana Lentze ist
Tierärztin und da für alle Vierbeiner in Not. Die 44-jährige
Bernerin ist ausgebildete Tierärztin und Singlefrau. Sie lebt
zusammen mit ihren drei Hunden und Katzen in der Nähe von Bern und
führt eine Kleintierpraxis. Doch das ist nur ein Teil ihres Lebens.
Jeweils einen Vormittag pro Woche arbeitet sie in einem Tierheim
und versorgt dort Tierwaisen, wenn diese medizinische Betreuung
brauchen; rund 27'000 Tiere werden jedes Jahr in der Schweiz
ausgesetzt. Zudem engagiert sie sich bei der humanitären
Freiwilligenorganisation Redog, die für das Schweizerische Rote
Kreuz Rettungshunde ausbildet. Ihr Singledasein ist nicht ganz
selbstgewählt: Sie hätte gerne einen Partner, aber – sagt sie mit
einem Lächeln – nicht um jeden Preis. Reto Baumgartner ist
Strahlemann bei der Kehrichtabfuhr. Der 29-jährige Innerschweizer
ist gelernter Lastwagenfahrer und meist guter Laune. Seit drei
Jahren arbeitet er für die Kehrichtabfuhr der Zentralschweiz.
Zusammen mit seinen zwei Kollegen aus Portugal fährt er früh los.
Ihre Tour umfasst 128 Kilometer; dabei laden die drei den Kehricht
von knapp 3000 Haushalten auf. Zwei Kilogramm Abfall produziert
jeder Mensch in der Schweiz jeden Tag. Diesen müssen die
Abfallmänner in der grossen, neuen Verbrennungsanlage Perlen
ausserhalb von Luzern entsorgen. Reto ging nicht gerne zur Schule
und ist froh, diesen Beruf gewählt zu haben. Sein Traum wäre es,
einmal mit einem richtig grossen Lastwagen durch Australien zu
fahren. Marianne Preiswerk ist Polizistin und FC-Basel-Fan. Die
41-jährige Baslerin wollte schon immer Polizistin werden. Sie wuchs
in einem Kinderheim auf und hat ihre leiblichen Eltern nie
kennengelernt, ein schwerer Start ins Leben. Doch mit vier Jahren
wurde sie adoptiert - das war ihr grosses Glück. Schon als Kind war
sie beeindruckt von Polizisten in ihren Uniformen. Aber in den
Augen ihres Adoptivvaters war dieser Beruf keine Option für eine
Frau. Trotzdem hat sie sich durchgesetzt und arbeitet nun seit 19
Jahren bei der Basler Verkehrspolizei. Bei Grossereignissen und
Fussballmatches muss sie den Verkehr regeln. Als Fan des FC Basel
macht ihr das besonders Spass. Ein Fünftel der ganzen Basler
Polizei ist im Einsatz, wenn Basel Fussball spielt. Melk Durrer ist
Arzt für ein ganzes Dorf. Melk hat sein Leben lang eine
Hausarztpraxis in Lungern im Kanton Obwalden geführt. Nun lässt er
sich pensionieren. Sein Ziel ist, dass die Praxis erhalten bleibt,
es ist die einzige im Dorf. Die Zeiten haben sich geändert. Melk
hatte die Praxis seinerzeit von seinem Vater übernommen und war
jahrzehntelang die gute Seele des Dorfes. Etwa 8000 Hausärztinnen
und Hausärzte gibt es in der Schweiz. Doch heutzutage ist es
schwierig, Ärztinnen und Ärzte zu finden, die eine Landpraxis
übernehmen wollen. Tochter Martina, ebenfalls Ärztin, hat sich eine
Übernahme zwar überlegt, aber abgesagt. Ein neuer Interessent kommt
aus dem Iran und ist in Österreich aufgewachsen.

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