CD der Woche: Sacri Musicali Affetti 1655

CD der Woche: Sacri Musicali Affetti 1655

2 Minuten

Beschreibung

vor 2 Jahren

Interpreten: Federico Fiorio, La Florida Capella, Marian
Polin
Label: Tiroler Landesmuseen
EAN: 9079700700566


Die CD-Reihe musikmuseum der Tiroler Landesmuseen ist
mittlerweile auf die beachtliche Anzahl von 64 CDs angewachsen.
Also 64 Aufnahmen mit Instrumenten oder Manuskripten aus den
Sammlungen bzw. anderer Werke die mit der Stadt Innsbruck oder
dem Land Tirol zu tun haben. Die jüngste Ausgabe beschäftigt sich
mit Andachtsmusik für die Tiroler Landesfürstin Anna de‘ Medici
von Barbara Strozzi. Michael Gmasz ist vor allem von Federico
Fiorio fasziniert.


Anna de‘ Medici, durch ihre Heirat mit Erzherzog Ferdinand Karl
von Österreich-Tirol 1646 zur Tiroler Landesfürstin geworden, war
eine kunstsinnige Frau und liebte wie ihr Ehemann die Musik und
das Theater. Das ist wohl einer der Gründe, warum der Innsbrucker
Hof in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts zu einem
Musikzentrum von europäischem Rang avancierte. Pietro Antonio
Cesti und der spätere Wiener Hofkapellmeister Antonio Pancotti
gehörten wohl zu den prominentesten Vertretern der Hofkapelle.
Mit der Widmung der „Sacri Musicali Affetti“ erhoffte sich auch
die venezianische Komponistin Barbara Strozzi von Anna de‘ Medici
eine Anstellung am Hof, zu der es allerdings nie gekommen ist.
Immerhin ein kleines goldenes Schatzkästchen und ein Halsband mit
Rubinen gab es als Dank für die großzügige musikalische
Zueignung. Ergänzt um Instrumentalwerke aus der selben Zeit ist
das geistliche Op. 5 von Strozzi nun auf CD nachzuhören.


Auf seiner Debüt-CD ist das Ensemble La florida Capella, das
bereits im Jahr seiner Gründung 2021 den renommierten Heinrich
Ignaz Franz-Biber-Wettbewerb für sich entscheiden konnte,
gemeinsam mit dem jungen, international erfolgreichen und von der
Kritik gefeierten italienischen Sopranisten Federico Fiorio zu
erleben. Und der junge Mann ist wirklich ein Erlebnis. Eine
glockenhelle Sopranstimme, die manchmal Zweifel aufkommen lässt,
dass es sich tatsächlich um einen jungen Mann handelt. Lupenreine
Ansätze in höchsten Höhen. Eine ausgefeilte Technik, mit der
Fiorio die schwierigen Koloraturen und Melismen meistert, und
doch genug Schmelz, dass er auch in den lyrischen Passagen zu
überzeugen weiß. Ein junger Sänger, von dem wir sicher in Zukunft
noch einiges hören werden! (mg)

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