CD der Woche: Rachmaninoff Symphonies 2 & 3
2 Minuten
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Beschreibung
vor 2 Jahren
Interpreten: The Philadelphia Orchestra, Yannick Nézét-Séguin
Label: DG
EAN: 0028948647750
Yannick Nézét-Séguin gehört zu den wichtigsten Dirigenten
Generation (noch) unter Fünfzig. Als Chefdirigent des
Philadelphia Orchestra und des kanadischen Orchestre
Métropolitain sowie Musikdirektor der Metropolitan Opera in New
York spielt sich sein berufliches Leben, abgesehen von diversen
Gastspielen in Europa, vorwiegend jenseits des „großen Teiches“
ab. Mit seinem Philadelphia Orchestra ist er kürzlich auch wieder
auf CD in den Mittelpunkt gerückt, mit den Symphonien zwei und
drei auf seiner neuen Rachmaninow Doppel-CD.
Yannick Nézét-Séguin dürfte an Sergej Rachmaninow, wie man auf
gut Wienerisch so schön sagt, einen Narren gefressen haben. 2015
begleitete er erstmals den Pianisten Daniil Trifonov bei den
Rachmaninow Variationen, mit dem er sich dann ab 2018 auf zwei
CDs auch der Destination Rachmaninow annäherte. 2021 erschien
dann mit der ersten Symphonie und den symphonischen Tänzen die
erste CD mit reinen Orchesterwerken und nun legt Nézét-Séguin mit
den Rachmaninow’schen Symphonien zwei und drei, sowie der
Tondichtung „Die Toteninsel“ nach.
Mein erster Gedanke beim Anhören dieser CD war, wieso reden
eigentlich immer alle nur von Rachmaninows Klaviermusik, wenn er
doch eigentlich auch so geniale Orchestermusik geschrieben hat.
Tiefgründig, schwermütig und vorwiegend düster die zweite
Symphonie. Von der russischen Presse nach der Uraufführung
mit dem Untertitel „Mütterchen Russlands gesammelter Weltschmerz
in e-Moll“ versehen. Schwermut ja, aber auch absoluter Schwung,
orchestrale Rafinesse und dann ein Adagio, das dann ja doch auch
wieder spätromantisch versöhnlich klingt. Mit kräftigem Zugriff,
aber nie ins Brutale abgleitend, sattem Streicherklang und wohl
dosiertem, jedoch auch manchmal losgelassenem Blech auch die
Dritte. Ein Werk, das Rachmaninow Mitte der 30er Jahre im Exil am
Vierwaldstätter See skizzierte. Uraufgeführt wurde sie dann
übrigens vom Philadelphia Orchestra, unter Leopold Stokowski und
ist somit fest in der DNA des Orchesters verankert. Das ist
spannende Musik allererster Güte, die einen nicht so schnell
loslässt. (mg)
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