CD der Woche: Schubert: Complete Works for Violin and Piano

CD der Woche: Schubert: Complete Works for Violin and Piano

2 Minuten

Beschreibung

vor 2 Jahren

Interpreten: Maria Kubizek, Christoph Berner


Label: paladino music


EAN: 9120040733162


Die Violinsonaten von Franz Schubert zählen nicht zwingend zum
Standardrepertoire der Geigenliteratur. Mozart – ja, Beethoven –
ja, Franck Sonate – ja, Brahms – ja, usw. Schubert? Eher in
Ausnahmefällen, dabei gehören auch seine Sonaten der mittleren
und späten Schaffensphase zu den wahren Preziosen seines
kammermusikalischen Œvres. Maria Kubizek hat sämtliche Werke für
Violine und Klavier mit dem Pianisten Christoph Berner
aufgenommen und Michael Gmasz ist davon begeistert.


Stellt man Ihnen auch hin und wieder die Frage, welche
Persönlichkeit der Geschichte Sie gerne kennenlernen würden?
Meine Antwort darauf lautet meist, Franz Schubert im Rahmen einer
der Schubertiaden. Ich denke mir einfach, dass dies absolut
launige und musikalisch höchst befriedigende Abende und Nächte
gewesen sein mussten, natürlich auch mit dem einen oder anderen
Gläschen Wein versüßt. Unsere CD der Woche lässt mich zumindest
im musikalischen Sinne ein bisschen von diesen Treffen träumen,
denn irgendwie muss es so oder sehr ähnlich geklungen haben, wie
bei Maria Kubizek und Christoph Berner, wenn die Violinsonaten
und anderen Werke für Violine und Klavier damals gespielt wurden.


Dazu tragen sicher die besonderen Instrumente bei, eine Violine
von Leorenzo Ventapane 1820 und ein Hammerflügel von André Stein
von 1825. Vor allem aber ist es das gemeinsam gewachsene Spiel
der schubert‘schen Werke, wie Maria Kubizek und Christoph Berner
es über Jahre entwickelt haben. Am Liedschaffen orientieren sich
nicht nur teilweise die Kompositionen selbst sondern auch das
Spiel von Kubizek und Berner. Mit großen Bögen und einem sehr
natürlichen, sanglichen Zugang zur Phrase. Alles wirkt so
organisch, als müsste und könnte es einfach nur genau so sein.
Und dazu wird hier wie nebenbei noch hoch virtuos aufgespielt.
Sechs Jahre hat es gedauert, dass diese Aufnahme ihren Weg an die
Öffentlichkeit gefunden hat – danke paladino music, dass sie nun
doch erschienen ist! Wir haben heute keinerlei Vorstellung von
der tatsächlichen instrumentalen Qualität der großen Geiger aus
längst vergangenen Tagen und wissen heute nicht, wie der
Geigenvirtuose Josef Slavik manche dieser Werke bei ihrer
Uraufführung gespielt hat, aber ich bin mir sicher, an dieser
Aufnahme hätte Schubert seine größte Freude. (mg)



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