Rezensionen - ROCK ME AMADEUS
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Beschreibung
vor 2 Jahren
Falco alias Hans Hölzel, ein Wiener, der es international
geschafft hat. Popstar, Poet, Liederschreiber, Sänger, Rapper und
Ikone: in seiner Darstellung exzentrisch bis überheblich und vor
allem charismatisch. Sein Leben mit Höhen und Tiefen ist die
Grundlage für die Welt-Uraufführung und Musical-Premiere im
Ronacher, ROCK ME AMADEUS, die am Samstag stattgefunden hat.
Ein legendärer Satz aus Falcos Mund lautet: "Die Lebenslust
bringt dich um". Diesen Satz sieht man am Anfang des
Musicals in großen Lettern an die Wand projiziert, auf der Bühne
findet kurz, in den ersten Minuten, sein Begräbnis statt.
Von da an entfaltet sich sein Leben in einer Rückschau wie ein
Kaleidoskop, beginnend als Kind, das damals schon Popstar
werden wollte - dann Aufstieg und Erfolge. Mit diesen kommt die
Selbstbestätigung und das Geld, aber ebenso der massive
Leistungsdruck, die schmerzhaften Zweifel an sich selbst und das
Ausgebranntsein. Das Ensemble in weißen Anzügen symbolisiert das
beängstigende weiße Papier, auf dem bald die neuen musikalischen
Nummern stehen müssen - bereit zur Aufnahme.
Ein außergewöhnliches Leben in drei Stunden: Falco, das Musical,
bringt alles in einer dynamischen Show unter. Die bekannten Hits
sind gekonnt orchestriert, das Ensemble tanzt schwungvolle
Choreographien. Falcos Biographie spielt sich in einem neutralen
Setting ab mit Spiegeln und Projektionen - in einem Raum für
psychisches und reales Geschehen. Boxen werden je nach Szene hin-
und hergeschoben, von der Decke senken sich große Würfel mit
Glaswänden, sie sind Schauplätze: z.B. am Anfang das Wohnzimmer
von Maria Hölzel und ihrem Sohn Hans, stilecht im Design der 80er
Jahre.
Der 23-jährige Moritz Mausser als Falco ist eine Entdeckung. Da
stimmen jede Bewegung und jeder Tonfall. Beachtlich die Tour de
Force, die er an diesem Abend hinlegt.Er ist überzeugend als
innerlich zerrissener Künstler mit Drang zur Originalität und
Selbstdarstellung, und er ist auch der empfindsame Hans
Hölzel, der sich sein ganzes Leben lang nach Geborgenheit
sehnt. Wir sehen ihn als Falco mit seinen Freunden, mit seiner
temporären Familie und auch mit seinem dämonischen Feind im Kopf,
seinem Alter-Ego, das ihn antreibt.
Gelungene Besetzungen sind ebenso Tania Golden als Mutter,
Katharina Gorgi als Falcos Frau Isabella und Alexander
Melcher als Alter-Ego. Der Direktor des Hauses Christian Struppek
hat das Buch geschrieben inklusive Tiefgang und Humor.
Der Abend ist eine mitreißende Pop-Show und eine würdige Hommage.
Am Ende Jubel im Publikum!
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