CD der Woche: Bach Motets

CD der Woche: Bach Motets

2 Minuten

Beschreibung

vor 2 Jahren

Interpreten: Solomon’s Knot


Label: Prospero


EAN: 4262353970324


Johann Sebastian Bach hat, wie viele andere Menschen auch, im
Alter ein großes Interesse an Ahnenforschung an den Tag gelegt,
was bei seinem musikalischen Erbe und seinen Vorfahren besonders
interessant gewesen sein muss. Vor allem die Motetten von Johann
Christoph Bach, einem Cousin seines Vaters, haben ihn so
beeindruckt, dass sie ihn zu eigenen Motettenkompositionen
angeregt und inspiriert haben. Nachzuhören ist das nun bei
Solomon’s Knot auf unserer CD der Woche, die Ihnen Michael Gmasz
wieder näher beschreibt.


Ein Salomonsknoten ist ein Ornament aus zwei ineinander
verschränkten Ovalen, das man auf Bauwerken und in Mosaiken in
verschiedenen Kulturkreisen einschließlich des europäischen
findet. Solomon’s Knot ist aber auch ein englisches Vokal- und
Instrumentalensemble mit Sitz in London, dessen Namenswahl wohl
auch vor allem auf die Verschränkung von Vokalem mit
Instrumentalem zurückgeht. Und darauf, dass hier in absolut
kammermusikalischer Manier ohne Dirigentin oder Dirigent
gearbeitet wird und die Sängerinnen und Sänger von Solomon’s Knot
ausschließlich auswendig singen.


Auf ihrer aktuellen CD gehen die Musikerinnen und Musiker dem, im
Vergleich zum Kantatenwerk, eher unterrepräsentierten
Motettenschaffen Johann Sebastan Bachs nach. Kombinieren dieses
aber auch gekonnt mit unterschiedlichen Einsprängseln von Johann
Christoph Bach. Der kammermusikalische Zugang macht die Aufnahmen
von Solomon’s Knot absolut lebendig. Hier steht gegenseitige
Aufmerksamkeit im Mittelpunkt. So gelingen z.B. Koloraturen wie
am Beginn von BWV 226 in absoluter Einheit, wie man sie sonst
selten hört. Aber auch in den getragenen Momenten erlaubt das
auswendige Singen ein Zusammensein und einen musikalischen
Ausdruck, der weit über Dynamisches oder gemeinsame Artikulation
hinausgeht. Hin und wieder treten einzelne Stimmen hervor, nur um
nach kurzen Akzentuierungen wieder im Klangkollektiv des
Ensembles zu verschmelzen. So macht Chorsingen Spaß, aber auch
beim Zuhören lässt es sich wunderbar genießen. (mg)



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