Auf geht’s - der Reha-Podcast! Folge 210 Folgen einer Fremdbestimmung

Auf geht’s - der Reha-Podcast! Folge 210 Folgen einer Fremdbestimmung

Fremdbestimmung hast du selbst vielleicht auch schon mal erlebt. Denke einfach nur einmal an die Pubertät zurück. Da musstest du Dinge machen, die nicht deinen, aber dem Willen deiner Eltern, entsprachen. Kannst du dich noch an das Gefühl erinnern? Tende
8 Minuten

Beschreibung

vor 3 Jahren
Selbstbestimmung ist zunächst einmal ein Wort. Womit assoziierst du
dies? Zum Beispiel mit Autonomie, Teilhabe, Benachteiligung,
Eigenverantwortung. Denkst du weiter über dieses Wort
Selbstbestimmung nach, ergeben sich vielleicht weitere
Möglichkeiten. Zum Beispiel hinsichtlich des Gegenteils zu
Selbstbestimmung, der Fremdbestimmung. Auch diese kann viele
Facetten haben. Da muss man nicht gleich immer an Unfall und
Behinderung denken. Fremdbestimmung gibt es schon in ganz jungen
Jahren. Schon als Kind sagen uns die Erwachsenen, wo's lang geht.
Besonders spannend wird es dann in der Pubertät. Da ist meistens
die Zeit, wo wir aufbegehrt haben. Genau- um über uns selbst zu
bestimmen. Vielleicht kannst du dich noch an das Gefühl erinnern,
wenn es mit der Selbstbestimmung in der Pubertät nicht so
funktionierte. Hattest du ein gutes Gefühl, wenn die Erwachsenen
„alles besser wussten“? Wenn du dich daran erinnern kannst, dann
kannst du hineinfühlen, wie es ist, wenn andere Menschen über dich
bestimmen. Das war vielleicht nicht das, was du wolltest. In
anderer Form erlebst du ein solches Gefühl, möglicherweise noch
aktuell in anderen Situationen. In der aktuellen Sendung vom „Auf
geht‘s - der Reha-Podcast!“ geht Jörg Dommershausen in einem
Beispiel auf einen konkreten Fall und seine Auswirkungen bei der
Teilhabe ein. Und es gibt auch Fälle, in denen Fremdbestimmung eine
nützliche Schutzfunktion hat. Zum Beispiel bei einer eingerichteten
gesetzlichen Betreuung. Selbstbestimmung kann in solchen Fällen
einen schadenden Charakter besitzen. Zum Beispiel wenn ein
hirnorganisches Psychosyndrom nach einem Schädel-Hirn-Trauma (SHT)
vorliegt. Und dann kann Fremdbestimmung auch ganz praktisch sein.
Ja, wirklich. Zum Beispiel dann, wenn jemand nicht gerne
entscheidet und alltägliche Entscheidungen anderen überlässt. Dann
ist es ja ganz bequem. Du kannst anderen die Schuld für
Fehlentscheidungen geben. Dein Energieaufwand sinkt danach auch.
Allerdings gibt es auch einen Haken. Du gibst mit deiner
Selbstbestimmung Entscheidungsmöglichkeiten aus der Hand. Abgesehen
davon, dass ein anderer Mensch Macht über dich gewinnt. Und genau
dann kann ein Problem entstehen. Jemand anderes übernimmt die
Führung in deinem Leben. Eine Unabhängigkeit sinkt immer mehr und
aus Bequemlichkeit wird plötzlich ein Problem. Nein-Sagen und an
seinem Selbstwertgefühl zu arbeiten, kann eine Lösung sein. Dazu
gehört es auch, Glaubenssätze zu verändern. Das geht praktisch in
kleinen Schritten. Sich selbst und anderen Grenzen setzen und dies
vorher zu bestimmen ist zum Beispiel eine Möglichkeit. Und Fragen
stellen. Auch an dich selbst. Wo sind meine Grenzen in Bezug auf.
…. ? Bin ich wirklich bereit, so zu leben/zu arbeiten? Was ist
wirklich das, was ich möchte? Wen kann ich um Hilfe bitten, um
meine Ziele zu erreichen? Welche Fähigkeiten habe ich um……?
Sinnvoll kann es sein, sich hierzu Notizen zu machen.

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